12. März 2023 / 15:46 Uhr

Korruptionsanklage gegen FC Barcelona: Real Madrid bietet Teilnahme an Verfahren an

Korruptionsanklage gegen FC Barcelona: Real Madrid bietet Teilnahme an Verfahren an

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Real Madrid bietet seine Teilnahme am Verfahren gegen den FC Barcelona an.
Real Madrid bietet seine Teilnahme am Verfahren gegen den FC Barcelona an. © IMAGO/ZUMA Press (Montage)
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Real Madrid hat sich nach den Korruptionsanklage gegen seinen Erzrivalen FC Barcelona offiziell zu Wort gemeldet. Die "Königlichen" betonten ihr Vertrauen in die spanische Justiz und boten ihre Teilnahme an dem Verfahren an.

Nach der Korruptionsanklage gegen den FC Barcelona hat sich nun auch Real Madrid zu den Vorgängen rund um seinen Erzrivalen geäußert. "Real Madrid bringt seine tiefe Besorgnis über die Schwere des Vorfalls zum Ausdruck und bekräftigt sein volles Vertrauen in das Vorgehen der Justiz", erklärten die "Königlichen" in einer offiziellen Mitteilung am Sonntag: "Der Verein hat sich bereit erklärt, zur Wahrung seiner legitimen Interessen an dem Verfahren teilzunehmen, sobald der Richter den Geschädigten die Möglichkeit dazu gibt." Weiter hieß es, dass man die "schweren Anklagen zur Kenntnis genommen" habe.

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In der Affäre um Millionenzahlungen des FC Barcelona an einen ehemaligen Schiedsrichter-Funktionär hatte die Staatsanwaltschaft am vergangenen Freitag bei einem Gericht Anzeige wegen des Verdachts der Korruption erstattet. Der spanische Traditionsklub hatte Gelder an den früheren Vizepräsidenten des Schiedsrichter-Ausschusses CTA, José María Enríquez Negreira, gezahlt. Die Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, dass die Beträge dazu dienten, Barca bei der Entscheidungsfindung der Schiedsrichter zu begünstigen. Das hatte eine Justizsprecherin mitgeteilt.

Korruptionsanklage: Das wird dem FC Barcelona vorgeworfen

Zwischen 2001 und 2018 habe der Klub mehr als 7,3 Millionen Euro gezahlt. Die Anzeige richte sich gegen Enríquez Negreira sowie den Verein, dessen frühere Präsidenten Sandro Rosell und Josep Maria Bartomeu sowie weitere Ex-Barça-Funktionäre. Die Affäre trifft den katalanischen Verein, bei dem auch der deutsche Nationaltorwart Marc-André ter Stegen und der ehemalige Bayern-Star Robert Lewandowski unter Vertrag stehen, in einer sportlich erfolgreichen Phase. Die Katalanen führen die Tabelle der La Liga derzeit mit stattlichem Vorsprung vor Meister und Erzrivale Real an.

Sowohl Vertreter des Vereins als auch Enríquez Negreira haben die geschäftlichen Verbindungen eingeräumt, zugleich aber den Vorwurf der Korruption bestritten. Barcas aktueller Klub-Präsident Joan Laporta sagte vor Wochen, der Verein habe Beraterdienste in Anspruch genommen. Das sei aber "im Fußball bei den großen Klubs sehr normal", beteuerte er. Enríquez Negreira war zwischen 1977 und 1992 Schiedsrichter in der ersten Liga Spaniens und anschließend zwischen 1994 und 2018 Vizepräsident des CTA. Im Interview mit Cadena Ser betonte der 77-Jährige, er habe den FC Barcelona als CTA-Vizepräsident bei keiner Entscheidung oder Schiedsrichterernennung bevorzugt behandelt. Seine Firma Dasniel 95 SL habe den Verein mündlich beraten, etwa wie sich die Spieler je nach Schiedsrichter verhalten sollten.

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