16. Oktober 2020 / 10:00 Uhr

Debüt für Stiller, Sieb und Ontuzans: Das sind die neuen Bayern-Youngster – Flick lobt Musiala

Debüt für Stiller, Sieb und Ontuzans: Das sind die neuen Bayern-Youngster – Flick lobt Musiala

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Angelo Stiller, Armindo Sieb und Daniels Ontuzans kamen gegen den 1. FC Düren zu ihren Pflichtspiel-Debüts im Dress des FC Bayern.
Angelo Stiller, Armindo Sieb und Daniels Ontuzans kamen gegen den 1. FC Düren zu ihren Pflichtspiel-Debüts im Dress des FC Bayern. © imago images/Montage
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Beim Pokal-Spiel gegen den 1. FC Düren konnte (und musste) Bayern-Trainer Hansi Flick personelle Experimente wagen. Neben zahlreichen Neuzugängen und Ex-HSV-Talent Fiete Arp bedeutetete die Abwesenheit der großen Stars eine Chance für Nachwuchsspieler wie Angelo Stiller, Armindo Sieb oder Daniels Ontuzans - der SPORTBUZZER stellt sie kurz vor.

Statt Robert Lewandowski, Leroy Sané oder Joshua Kimmich musste Hansi Flick beim Pokal-Spiel des FC Bayern München gegen den 1. FC Düren (3:0) wegen der gerade zu Ende gegangenen Länderspielphase auf eine unerprobte Besetzung bauen: neben bekannten Gesichtern wie Niklas Süle oder Thomas Müller setzte der 55-Jährige gegen den Oberligisten auch auf Neuzugänge wie Alexander Nübel, Bouna Sarr, Marc Roca oder Eric-Maxim Choupo-Moting, der mit seinem Doppelpack zum Matchwinner avancierte - und auf etliche Debütanten. So kam in der Schlussphase zum Beispiel Fiete Arp zu seinem langerwarteten ersten Profi-Einsatz für die Münchner, 472 Tage nach seiner Verpflichtung. Das Ex-HSV-Talent, im vergangenen Jahr von langwierigen Verletzungsproblemen ausgebremst, wurde in der Schlussphase für Choupo-Moting eingewechselt, einen weiteren Ex-Hamburger. Arp war das mit Abstand bekannteste von insgesamt vier jungen Talenten, die wegen der kuriosen Spielplan-Situation zu ihren ersten Profi-Minuten im Bayern-Dress kamen.

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Ein bitteres Debüt im Bayern-Profiteam erwischte Armindo Sieb. Der 17-Jährige war in der 61. Minute für Rückkehrer Douglas Costa gekommen, musste kurz vor Schluss allerdings wieder ausgewechselt werden, nachdem er sich nach einem Kopfballduell mit einem Dürener Verteidiger eine mutmaßlich schwere Knöchelverletzung zuzog. Um den hochtalentierten Angreifer, der erst im Sommer zum FCB gekommen war und von Teamkollegen als "Mini-Gnabry" bezeichnet wird, hatte es im Frühjahr eine erhebliche Kontroverse zwischen den Münchnern und der abgebenden TSG Hoffenheim gegeben. Laut TSG-Sportchef Rosen hatten die Bayern Sieb nämlich ohne Abstimmung mit den Kraichgauern zum Medizincheck bestellt. Rosen kritisierte den FCB deutlich: "Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise mit all ihren Einschränkungen und Herausforderungen fehlen mir für so ein Verhalten die Worte." Der in Halle an der Saale geborene Sieb war vor drei Jahren von RB Leipzig zur TSG gewechselt, wo er zuletzt bereits mit den Profis trainierte. Sieb ist beidfüßig und kann im gesamten Offensivbereich eingesetzt werden - vor allem im Zentrum. Flick lobte prompt Siebs "gute Ansätze" - auch wenn dessen erster Einsatz abrupt endete. Nicht nur für den Coach war dies "ein Wermutstropfen".

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Schon im Vorfeld der Partie war über das Debüt von Angelo Stiller spekuliert worden. Der defensive Mittelfeldspieler hat das Zeug zur Identifikationsfigur und könnte in dieser Hinsicht in die Fußstapfen eines Thomas Müller treten. Stiller ist ein gebürtiger Münchner und kam bereits als Neunjähriger vom nördlichen Stadtteilverein TSV Milbertshofen in die Jugend des FCB, wo er seither alle Jugendmannschaften durchlief, in der Youth League als Vorlagenkönig glänzte und zuletzt mit der Reserve Drittliga-Meister wurde. Sein Einsatz im DFB-Pokal könnte ein Zeichen von Trainer Hansi Flick gewesen sein - denn die Münchner kämpfen derzeit um die Vertragsverlängerung des 19-Jährigen, der eine erste Offerte des Klubs bereits vor längerer Zeit abgelehnt haben soll. "Ich bin durch und durch ein Bayer", sagte Stiller im Sommer dem Kicker. "Bayern München ist meine Heimat, aber natürlich muss ich schauen, wo man die beste sportliche Perspektive hat. (...) Ich traue mir die Bundesliga zu, das ist mein Ziel." Als Interessenten gelten diverse Erstligisten, darunter Stuttgart und Bremen - aber auch Topklubs aus dem Ausland sollen ein Auge auf den spielstarken Sechser geworfen haben, der Xabi Alonso und Toni Kroos als seine großen Vorbilder angibt.

Lediglich zu einem Kurzeinsatz kam der 20-jährige Daniels Ontuzans, der für den unglücklichen Sieb drei Minuten vor Schluss eingewechselt wurde und wie dieser als Rechtsaußen Serge Gnabry vertreten durfte. Der in Lettland geborene und aufgewachsene Offensivspieler ist wie Stiller schon seit 2010 bei den Bayern. Zuvor spielte er in seiner Heimat bei Skonto Riga, ehe er mit seinen Eltern nach Deutschland übersiedelte und nach einer kurzen Zeit beim FC Augsburg den Weg zum FCB fand. Vor der vergangenen Saison nahm ihn der damalige Trainer Niko Kovac mit auf die US-Tour der Profis, bei der er sich allerdings eine schwere Verletzung zuzog und fast ein halbes Jahr ausfiel. Er wurde von Bayern in die Jugend des FC St. Gallen verliehen, konnte dort wegen der Coronavirus-Pandemie allerdings nicht wie geplant Einsatzminuten sammeln. Zur neuen Saison steht der lediglich 1,73 Meter große A-Nationalspieler seines Landes (zwei Länderspiele) im Kader des Drittliga-Teams der Münchner, kam allerdings noch zu keinem Einsatz. Auch er kann sowohl auf den Flügeln als auch im Mittelfeldzentrum eingesetzt werden.

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Flick über Musiala: "Am Ball einfach ein klasse Spieler"

Nicht das erste Spiel im Trikot der Bayern-Profis war es indes für Leon Dajaku (drittes Profi-Spiel für den FCB) und Jamal Musiala (siebtes Profi-Spiel). Für Letzteren gab es nach der Partie auch ein großes Lob von Trainer Flick: "Es ist so, dass er am Ball einfach ein klasse Spieler ist. Wenn er am Ball ist, kommt eine Dynamik ins Spiel. Das was er macht, ist schön anzuschauen", erklärte Flick bei Sky, der aber auch feststellte: "Manchmal ist es körperlich noch zu wenig." Musiala hatte in einigen Szenen mehrere Dürener aussteigen lassen. In der 64. Minute scheiterte er nach feinem Solo am Außenpfosten. Flick glaubt, dass seine körperlichen Defizite auf Dauer kein Problem darstellen: "Was er schon hat, ist schwieriger zu erlernen, als das, was er noch braucht." Um den gebürtigen Stuttgarter bemühen sich sowohl der englische Fußballverband, für den er zurzeit spielt, als auch der deutsche DFB.

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