Hansi Flick hat Philippe Coutinho vor dem Bundesliga-Duell zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig am Sonntag (18 Uhr, Sky) in Schutz genommen. "In jeder Karriere gibt es mal ein Formtief. Es ist nicht einfach, sich in eine solche homogene Mannschaft einzubringen. Er ist fit, ich bin eher positiv gestimmt", sagte der Coach der Münchner am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Top-Spiel. "Wir werden ihm helfen und ich bin nach wie vor überzeugt, dass auch er uns noch sehr, sehr helfen wird."
Flick über Coutinho: "Nicht alles schlecht"
Vor allem der Auftritt des Leihspielers vom FC Barcelona im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen die TSG Hoffenheim (4:3) sorgte für Kritik. Unter anderem hatte Sky-Experte Dietmar Hamann den 27 Jahre alten Brasilianer scharf angegriffen. "Er spielt aktuell weit unter Form, fällt als einziger ab, wenn er reinkommt. Auch gegen Hoffenheim war es zu wenig, da muss er mehr zeigen. Coutinho ist meilenweit von der Startelf entfernt, in München noch nicht angekommen", sagte der Ex-Profi, der die Causa Coutinho als "knifflige Aufgabe" für Flick bezeichnete.
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Der Bayern-Coach selbst relativierte die Kritik an seinem Schützling. "Philippe hatte zuletzt gute Trainingseinheiten. Klar war gegen Hoffenheim nicht alles top, aber auch nicht alles schlecht", erklärte der 54-Jährige und fügte hinzu: "Er ist selbst mit seiner Performance, die er gerade bringt, nicht zufrieden." Kurz vor Weihnachten hatte Coutinho noch eine Gala gegen Werder Bremen hingelegt: Beim 6:1-Sieg des deutschen Rekordmeisters erzielte der brasilianische Nationalspieler drei Tore selbst und legte zwei weitere teils sehenswert auf.


Im neuen Jahr kommt Coutinho indes noch nicht richtig in Tritt. Weil sein Teamkollege Thomas Müller zudem derzeit seinen zweiten Frühling erlebt (Flick: "Er macht es einfach gut, da gibt es keinen Grund, was anderes zu machen. Er ist ein wichtiger Spieler"), muss sich der bis Saisonende ausgeliehene Offensivspieler oft mit Kurz-Einsätzen begnügen. Mit sechs Toren und sechs Vorlagen in 18 Bundesliga-Einsätzen liest sich die Bilanz allerdings alles andere als verheerende. Ob der FC Bayern die Kauf-Option im Mai ziehen wird, ist noch offen. Die spanische Zeitung Mundo Deportivo berichtet nun, dass Barca die Ablöse von 120 Millionen Euro womöglich auf 80 bis 90 Millionen Euro senken könnte.
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Auch die Zukunft von Bayern-Trainer Flick ist noch offen. Vorstandsboss Herbert Hainer sagte Sport1: "Wir werden jetzt die Saison abwarten, uns dann mit Hansi Flick zusammensetzen und dann werden wir auch eine Entscheidung treffen." Doch Flick scheint es nicht zu stören, dass im Frühjahr keine finalen Gespräche mit dem Verein stattfinden. Er sagte: "Ich mache mir da überhaupt keine Gedanken. Ich bin vollkommen unabhängig."
Flick spürt "Wertschätzung" als Bayern-Trainer
Die Gerüchte um mögliche Nachfolger ist mittlerweile abgeflacht. Flick weiß, "dass auf dem Markt einiges los ist. Aber es interessiert mich nicht“. Vor allem die Champions-League-Partien im Achtelfinale gegen den FC Chelsea dürften für seine Zukunft entscheidend sein. "Ich spüre Wertschätzung", meinte der Trainer der Münchner - und das bestätigt auch Boss Hainer: "Ich finde, dass Hansi Flick wirklich eine hervorragende Arbeit macht."