Die Zukunft von Jerome Boateng bleibt beim FC Bayern München ungewiss. Nach seiner öffentlich vorgetragenen Kritik an Trainer Niko Kovac gilt der Weltmeister von 2014 als möglicher Kandidat für einen Verkauf noch in diesem Sommer. Nicht zuletzt, weil ihm FCB-Präsident Uli Hoeneß auf der Meisterfeier der Münchner öffentlich zu einem Abschied geraten hatte und der Rekordmeister mit Rekord-Transfer Lucas Hernandez und Benjamin Pavard bereits zwei Hochkaräter für die Abwehr verpflichtet haben. Doch nun scheint sich das Blatt plötzlich zu wenden.
Immer mehr spricht für einen Boateng-Verbleib in München. Der Abschied von Mats Hummels zum BVB - und die jüngsten Aussagen der Bayern-Verantwortlichen. Nachdem sich erst Karl-Heinz Rummenigge positiv geäußert hatte ("Wie er sich innerhalb der Mannschaft bewegt hat war positiv, er hat Pluspunkte gesammelt") hat nun auch der neue Co-Trainer Hansi Flick eine Lanze für den 30-Jährigen gebrochen, mit dem er vor fünf Jahren Weltmeister wurde. Der ehemalige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw nannte Boateng einen "absolut tollen Spieler".
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Flick über Jerome Boateng: "Er hatte kein leichtes Jahr"
Flick könnte allein mit seiner Präsenz dafür sorgen, dass Boateng an der Säbener Straße bleibt. "Jerome ist für mich ein absolut toller Spieler, einer der besten Innenverteidiger", sagte Flick, der sich allerdings nicht festlegen wollte, ob Boateng auch in Zukunft das FCB-Trikot trägt. "Er hatte kein leichtes Jahr, aber so ist das manchmal." Boateng schied in den vergangenen zwölf Monaten mit Deutschland bei der WM 2018 in der Vorrunde aus, verlor seinen Stammplatz beim FC Bayern und wurde von Bundestrainer Joachim Löw aus dem DFB-Team aussortiert.



Der 30-Jährige fand sich unter Kovac oftmals nur auf der Ersatzbank wieder. Abwehrchef Niklas Süle und Mats Hummels liefen ihm in der zweiten Saisonhälfte den Rang ab. Nun machen die Verpflichtungen von Pavard und Hernandez die Aufgabe, sich den verlorenen Stammplatz zurückzuerobern, nicht eben einfacher. "Ich bin Fußballer. Ich brenne immer noch. Ich bin heiß. Aber ich wurde gebremst, weil ich für mich unfairerweise nicht zum Einsatz kam, wie ich es verdient hätte", sagte Boateng, in einem brisanten Kicker-Interview nach Saisonende- "Ich habe das Gefühl, ich hätte mich auf den Kopf stellen können, es war alles so in Stein gemeißelt seit Dezember."
Als mögliche neue Arbeitgeber des Innenverteidigers gelten Topklubs wie Manchester United und Paris Saint-Germain. Allerdings scheint das internationale Interesse am Weltmeister auch wegen der oft weit vorangeschrittenen Kaderplanungen abgekühlt zu sein. Boateng war 2011 für 13,5 Millionen Euro von Manchester City zum FCB gewechselt und hat für die Münchner bisher 286 Spiele absolviert. Er wurde mit den Bayern sieben Mal Meister und gewann 2013 die Champions League.
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