Während Sportvorstand Hasan Salihamidzic die Mannschaft des FC Bayern in den Katakomben der BayArena verbal in ihre Einzelteile zerlegte, war auch Trainer Julian Nagelsmann mehr als nur bedient. Das 1:2 bei Bayer Leverkusen war gleichbedeutend mit dem endgültigen Verlust Tabellenführung an Borussia Dortmund - jener Mannschaft also, die nach der Länderspielpause am 1. April zum Bundesliga-Topspiel nach München kommt. Sollte der BVB gewinnen, hätte der Serienchampion der vergangenen Jahre schon vier Punkte Rückstand auf den Rivalen. Für Nagelsmann Grund genug, Meister-Alarm zu schlagen.
"Wir müssen auf jeden Fall gewinnen, sonst wird es schwierig die Meisterschaft zu holen", meinte der angefressene Coach bei DAZN und bezeichnete die Pleite seines insgesamt bieder auftretenden Teams am Sonntagabend als "verdient". Die Mängelliste, die Nagelsmann dann aufmachte, war lang. "Es war wenig Power auf dem Feld", monierte er. "Wir waren insgesamt irgendwie träge", schimpfte er. "Wir haben ganz wenige Zweikämpfe gewonnen", mäkelte er. "Wir hatten kaum Phasen, wo wir drei vier Pässe am Stück hatten", moserte er. Man könnte diese Reihe sogar noch fortsetzen.
FC Bayern: Müller nach Pleite in Leverkusen selbstkritisch
Thomas Müller stimmte seinem Trainer zu. "Wir haben leider sehr wenig, von dem, was uns in den letzten Spielen stark gemacht hat, auf den Platz gebracht. Wir haben sehr viele Bälle sehr schnell wieder verloren", meinte der 33-Jährige bei DAZN. Leverkusen sei "giftiger" und "galliger" gewesen. Müllers Fazit: "Der FC Bayern steht in der Bundesliga nicht da, wo er stehen soll." Man müsse sich nun "einige Fragen stellen". Nach der Länderspielpause warte mit der Partie gegen Dortmund "ein richtiger Knaller im heimischen Stadion". Ganz so breit wie gewohnt scheint die Münchner Brust mit Blick auf die Begegnung aber nicht zu sein: "Die Ausgangslage haben wir uns anders vorgestellt. Das ist logisch."
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