Das war nicht meisterlich. Mit ernster Miene mühte sich Niko Kovac, die verschenkte Vorentscheidung des FC Bayern im Meisterschaftskampf der Bundesliga möglichst schnell hinter sich zu lassen. „Abhaken, weiter geht's. Wir haben jetzt noch drei Endspiele“, sagte der Münchner Trainer nach einem verrückten 31. Spieltag. Mit viel Glück wendete der deutsche Rekordchampion am Sonntag eine drohende Derby-Pleite beim 1:1 gegen den Fast-Absteiger 1. FC Nürnberg ab. Doch der siebte Meistertitel in Serie bleibt ein hartes Stück Arbeit. Die Münchner vergrößerten den Vorsprung in der Tabelle auf zwei Punkte auf den BVB, vier hätten es sein können.
„Das ist total ärgerlich. Wir hätten hier und heute einen Matchball erspielen können“, sagte Kovac. Man habe die „Steilvorlage“ nach der Dortmunder Derby-Pleite nicht nutzen können, ärgerte sich Hasan Salihamidzic. Den Sportdirektor irritierte die gezeigte Leistung.
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Müller und Hummels mit FCB-Auftritt unzufrieden
Die Münchner Spieler verließen das Max-Morlock-Stadion ebenfalls verstimmt. „Wir haben uns mit der Ausgangsposition mehr erhofft“, sagte Thomas Müller angesichts der Dortmunder Niederlagen-Vorlage. Trotzdem habe sich tabellarisch „die Ausgangsposition verbessert“, hielt der Kapitän fest. Ein Münchner Zittern im Titelkampf wies Außenverteidiger David Alaba zurück. „Nervosität würde ich jetzt nicht sagen. Sicherlich ist irgendwo die Anspannung da.“


Die verspürte auch Nürnbergs Tim Leibold, als er in der Nachspielzeit einen Elfmeter an den Pfosten setzte und die große Siegchance für die tapfer kämpfenden Franken vergab. So rettete Nationalspieler Serge Gnabry dem Tabellenführer mit dem 1:1 in der 75. Minute einen Punkt. In letzter Sekunde vergab Münchens Kingsley Coman frei vor dem Tor den Sieg, als er alleine am herausstürzenden „Club“-Torhüter Christian Mathenia scheiterte. „Wir haben definitiv nicht gut gespielt, das war kein guter Auftritt von uns“, gab Mats Hummels zu.
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