Eine klare Wasserstandsmeldung hat Niko Kovac zwar nicht abgegeben. Doch mit eindeutigen Aussagen zum Transfer-Poker um Manchester-City-Star Leroy Sané hat der Trainer des FC Bayern trotzdem gegen die Ansage seines Vorstandvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge verstoßen. Im Interview mit der ZDF-"Sportreportage" hat der 47 Jahre alte FCB-Coach seine Meinung zu den Transfer-Bemühungen um den deutschen Nationalspieler geäußert - und damit die Gerüchtekücke weiter angeheizt!
„Leroy ist ein toller Fußballer. Den möchten wir. Unsere Vereinsführung ist dort sehr engagiert hinten dran", sagte Kovac über die Sané-Verhandlungen. "Dass es nicht einfach ist in der heutigen Zeit sehen Sie. Sonst wäre es ja schon durch. Aber ich bin sehr zuversichtlich." Wirklich nicht gefallen dürften Bayerns Vorstandsboss aber vor allem folgende Worte des Kroaten: "Ich gehe davon aus, dass wir ihn bekommen können.“
Die Zu- und Abgänge des FC Bayern im Sommer 2019
Kovac erhöht Druck auf Salihamidzic
Zum einen wird Sportdirektor Hasan Salihamidzic, der sich erwartungsgemäß intensiv um einen Transfer von Sané bemüht, durch diese Aussage vehement unter Druck gesetzt. Dabei hat "Brazzo" das bereits selbst getan, indem er zuletzt davon sprach, dass der Transfer-Anspruch beim deutschen Rekordmeisters hoch ist. "Unsere Mannschaft zu verstärken heißt, etwas Besonderes zu holen", sagte Salihamidzic.
Zum anderen ist diese Offensive von Kovac ein klarer Bruch der von Rummenigge verordneten Richtlinie, wonach die Bayern "keine Wasserstandsmeldungen" mehr zu aktuellen Transferverhandelungen abgeben wollen. Damit hatte der Vorstandsboss des FCB auf die zum jetzigen Zeitpunkt unglückliche Aussage von Präsident Uli Hoeneß reagiert. Der 67-Jährige sagte im Februar im Sport1-"Doppelpass": „Wenn sie wüssten, was wir alles schon sicher haben für die neue Saison.“



Rummenigge weicht selbst von Richtlinie ab
Daraufhin hatte Rummenigge einen Rüffel an Hoeneß verteilt. "Ich denke, es ist gut, wenn wir zukünftig etwas weniger über unsere Transferaktivitäten sprechen. Das weckt sonst Ungeduld, die die Erwartungshaltung nicht kleiner werden lässt“, sagte er im Rahmen der Vorstellung von 80-Millionen-Einkauf Lucas Hernandez Anfang Juli. Doch Rummenigge selbst war es, der bei der USA-Reise der Münchner mit einer Spitze in Richtung des aktuellen Man-City-Trainers Pep Guardiola für Wirbel sorgte.
Der Ex-Coach der Bayern hatte einen Kontakt zwischen Sané und dem FCB ins Reich der Fabel verwiesen. Daraufhin meinte Rummenigge: "Ich weiß nicht, ob Pep weiß, was in seinem Klub alles vorgeht. Keine Ahnung, warten wir mal ab." Dass Kovac nun seine Einschätzung zum aktuellen Tauziehen um Sané abgegeben hat, wird die Spekulationen sicherlich weiter anfeuern. Guardiola jedenfalls ruderte laut BBC bereits etwas zurück. „Er muss sich entscheiden. Wenn er gehen will, kann er das, aber wir wären traurig", sagte der spanische Coach der "Citizens".
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