Hat das wochenlange Transfer-Gezerre um Leroy Sané bald ein Ende? Wie das Fachmagazin Kicker und die Bild am frühen Donnerstagabend vermeldeten, habe sich der Nationalspieler von Manchester City für einen Wechsel zum FC Bayern entschieden. Demnach solle der Flügelstürmer bei den Münchnern einen Vier-oder Fünfjahresvertrag erhalten. Als Ablöse werde eine Summe jenseits der 100-Millionen-Euro-Marke fällig. Der FC Bayern hat die Medienberichte wenige Stunden später am Dienstagabend mit einem Tweet dementiert.
Nach Bild-Angaben würden der genaue Transferbetrag und etwaige Bonuszahlungen nun verhandelt, was eine offizielle Verkündung noch verzögere. *In jedem Fall wäre Sané, bei dem zudem ein üppiges Gehalt von 20 Millionen Euro im Gespräch sei, der teuerste Spieler der Bundesliga-Geschichte.
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Den Bayern würde die Investition nach dem wochenlangen Werben um den 23-Jährigen nicht schwer fallen: Gilt Sané doch als absoluter Wunschspieler der Klubführung und von Trainer Niko Kovac. Der Coach hatte sein Interesse an Sané zuletzt gar zu offensiv geäußert. Nachdem sich Kovac öffentlich "sehr zuversichtlich" gezeigt hatte, "dass wir ihn bekommen können", fing er sich von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge einen Rüffel ein. Ein Hintergrund: City hatte sich bei den Münchnern angeblich schriftlich wegen des öffentlichen Werbens um den bis 2021 an Manchester gebundenen Sané beschwert.
Sané: Fünf Titel mit Manchester City
City hatte Sané im Sommer 2016 für rund 50 Millionen Euro von Schalke 04 in die Premier League geholt und mit ihm insgesamt fünf Titel gewonnen: 2018 und 2019 wurde man jeweils Englischer Meister und Ligapokalsieger, 2019 holte man zudem den FA Cup. Auch persönlich erlebte Sané eine Ehrung und wurde 2018 zum "Rookie of the year" in Englands Top-Liga gekürt. Kurz darauf erfuhr der Angreifer aber die wohl bisher größte Enttäuschung seiner Karriere, als er von Bundestrainer Joachim Löw aus dem Kader für die Weltmeisterschaft in Russland gestrichen wurde.
50 ehemalige Bayern-Spieler und was aus ihnen wurde
Wenn der Sané-Transfer nach München offiziell verkündet wird, warten auf den Offensivspieler bei den Bayern große Fußstapfen. Die Dringlichkeit seiner Verpflichtung resultiert aus Sicht des deutschen Rekordmeisters vor allem aus den Abgängen der Routiniers Arjen Robben und Franck Ribéry, die nach der vergangenen Saison keine neuen Verträge mehr erhalten und damit eine Lücke auf den offensiven Flügelpositionen hinterlassen hatten. Derzeit stehen in dem verletzungsanfälligen Kingsley Coman, Nationalspieler Serge Gnabry und dem erst 18-jährigen Alphonso Davies nur drei Spieler für die Rollen auf den beiden Außenbahnen im Kader - zu wenig für die großen Ambitionen in der Champions League.
Bayern gab bisher rund 120 Millionen für Transfers aus
Überhaupt war der Druck auf die Bayern wegen des bisher eher zurückhaltenden Handelns auf dem Transfermarkt zuletzt stetig gestiegen. Zwar gaben die Münchner schon knapp 120 Millionen Euro für neues Personal aus - allerdings kamen dafür nur drei neue Spieler: Die beiden französischen Weltmeister Lucas Hernandez (80 Millionen/Atlético Madrid) und Benjamin Pavard (35 Millionen/VfB Stuttgart) sowie Talent Fiete Arp (3 Millionen/Hamburger SV). Bei den Abgängen stehen neben Robben und Ribéry hingegen weitere Hochkaräter wie Mats Hummels oder James Rodriguez zu Buche.
Die Zu- und Abgänge des FC Bayern im Sommer 2019
Folglich hatte Kovac bereits vor rund fünf Wochen öffentlich vier neue Profis gefordert. Bisher blieb das Bitten des Trainers jedoch unerhört. Zwar wurden neben Sané zahlreiche andere Spieler für verschiedene Positionen gehandelt, einen Transfer-Abschluss vermeldete Bayern bislang jedoch nicht.
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