Das Transfer-Theater wird immer verrückter! Die Kommunikation des FC Bayern im Falle Leroy Sané nimmt kuriose Züge an. Mit einem in dieser Form seltenen Tweet hat der deutsche Rekordmeister auf die Berichte von "Kicker" und "Bild" reagiert. Dort heißt es: "Medienberichte vom heutigen Tage, mit dem Inhalt, dass sich Leroy Sané für einen Wechsel zum FC Bayern entschieden hätte, entsprechen nicht der Wahrheit."
Am frühen Dienstagabend hatten die beiden Medienhäuser über einen bevorstehenden Wechsel von Sané nach München berichtet. Demnach habe sich der Nationalspieler für einen Wechsel zu den Bayern entschieden, einzig die beiden Klubs müssten noch Einigung erzielen. Dabei war von einer Ablösesumme über 100 Millionen Euro und einem Vier- bis Fünfjahresvertrag die Rede.
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Den Medienberichten zufolge sollten nur noch die konkreten Verhandlungen um Boni und den genauen Transfer-Betrag den Ausschlag geben. Mit der Ablöse über 100 Millionen Euro würde es sich um den Bundesliga-Rekord handeln. Das Gehalt von Sané, der bei Manchester City noch bis Sommer 2021 unter Vertrag steht, soll im Falle eines Wechsels bei jährlich 20 Millionen Euro liegen.
Nächstes Kapitel im Sané-Theater
Nun also das nächste Kapitel im Gezerre um Sané. Dabei kristallisiert sich heraus, dass der FC Bayern seit der öffentlichen Aussage von Trainer Niko Kovac ("Ich gehe davon aus, dass wir ihn bekommen können") und dem anschließenden Rüffel von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vor allem um Zurückhaltung bemüht ist. "Das Verhältnis zu Manchester City ist gut", hatte Rumennigge nach dem ersten Spiel im Audi Cup am Dienstag im ZDF gesagt. Damit das so bleibt - und weil Man City wohl bereits ein Beschwerdeschreiben an die Bayern gerichtet hatten -, versuchen die Münchner nun konsequent jeder Konfrontation aus dem Weg zu gehen, um den Sané-Poker nicht selbst zu gefährden.
Die Richtlinie des FCB-Chefs ist von ihm ohnehin mehrfach deutlich gemacht worden: keine "Wasserstandsmeldungen" mehr! Und da nun der "Kicker" und wenig später die "Bild" eine angeblich gefallene Entscheidung von Sané in die Öffentlichkeit brachten, sah sich der deutsche Rekordmeister nun offensichtlich zum Handeln aufgefordert.



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Sané hat sich selbst bislang nicht geäußert
Die neuen Berichte zwei Tage vor dem ersten Pflichtspiel beim Supercup gegen Borussia Dortmund dürften den Bayern dementsprechend extrem missfallen - dass sie die Meldungen prompt klar dementierten, spricht Bände. Sané hat sich zu dem ganzen Transfertauziehen übrigens bislang nie öffentlich geäußert. Nationalmannschaftskollege Joshua Kimmich klang beim Audi Cup in dieser Woche nicht sehr optimistisch. „Wenn Leroy wollen würde, wäre er wahrscheinlich schon hier. Deswegen weiß ich nicht, wie der Stand der Dinge ist“, sagte er.
City hatte Sané im Sommer 2016 für rund 50 Millionen Euro von Schalke 04 in die Premier League geholt und mit ihm insgesamt fünf Titel gewonnen: 2018 und 2019 wurde man jeweils Englischer Meister und Ligapokalsieger, 2019 holte man zudem den FA Cup. Auch persönlich erlebte Sané eine Ehrung und wurde 2018 zum "Rookie of the year" in Englands Top-Liga gekürt. Kurz darauf erfuhr der Angreifer aber die wohl bisher größte Enttäuschung seiner Karriere, als er von Bundestrainer Joachim Löw aus dem Kader für die Weltmeisterschaft in Russland gestrichen wurde.
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