Die Verletzung von Lucas Hernandez sorgte zuletzt für Spannungen zwischen dem FC Bayern München und dem Fußball-Verband von Frankreich. Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hatte dem Weltmeister eigentlich von einem Einsatz in den Länderspielen gegen Island (1:0) und der Türkei abgeraten. Die Franzosen sahen das anders, beriefen den Rekord-Transfer der Münchner für die Partien. Gegen Island saß Hernandez noch auf der Bank, im Spitzenspiel der EM-Qualigruppe H gegen die Türken war der 23-Jährige hingegen gesetzt - und spielte 90 Minuten durch.
Die intensive Debatte um die Einsatzfähigkeit des Abwehrspielers zeigt, wie wichtig der Neuzugang dem FCB inzwischen ist. Nach seinem 80-Millionen-Transfer von Atlético Madrid fehlte der Franzose zunächst verletzt. Seit seinem Debüt hat er sich jedoch im Aufgebot der Münchner festgespielt. "Bayern entspricht meinem Profil, meiner Mentalität und meinen Ambitionen", sagte Hernandez nun in einem Interview mit France Football.



Hernandez sieht beim FC Bayern größere Titelchancen
In Madrid habe er eigentlich alles gehabt, "was ich brauchte. Mir ging es dort gut", so Hernandez, "aber am Ende habe ich alles auf den Tisch gelegt, ich dachte darüber nach, sprach mit meiner Familie. Es war für mich der richtige Zeitpunkt, mein Leben, meine Stadt, meine Kultur und mein Land zu ändern, etwas anderes zu sehen." Beim deutschen Rekordmeister sehe er zudem gute Chancen, mehr Titel zu gewinnen. „Es ist eine wahre Verbesserung, wenn man zu Bayern geht. Ich wollte auch einen Schritt nach vorne machen. Mit meinem Wechsel zu Bayern trete ich einem der besten Klubs der Welt bei. Ich wollte mich etwas unter Druck setzen“, erklärte der Franzose.
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Hernandez angetan von den Bayern-Bossen
Besonders angetan bei den Verhandlungen mit den Bayern-Bossen zeigte sich Hernandez vom Vertrauen, das sie ihn gesetzt haben - trotz seiner Innenbandverletzung im Knie. „Da erkennst du, dass sie wirklich interessiert sind und alles für dich tun werden", erklärte der flexibel einsetzbare Defensivmann, "sie hatten es bereits bewiesen, indem sie mich genommen haben, als mein Knie in einem schlechten Zustand war. 90 Prozent der Vereine hätten keinen verletzten Spieler gekauft."