Am Dienstag absolvierte er noch seinen Medizincheck beim FC Bayern München – jetzt ist der Transfer perfekt: Der deutsche Meister hat sich mit dem französischen Junioren-Nationalspieler Tanguy Kouassi verstärkt. Der Innenverteidiger wechselt ablösefrei von Paris St.-Germain an die Isar und unterschrieb beim FCB einen Vertrag bis 2024.



"Wir sind sehr glücklich, dass wir Tanguy Nianzou Kouassi für den FC Bayern gewinnen konnten", sagte FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic in einer Stellungnahme. "In unseren Augen ist er eines der größten Talente in Europa. Seine Topposition ist Innenverteidiger, aber er kann auf mehreren Positionen spielen. Wir sind sicher, dass er bei uns eine große Karriere machen wird und eine absolute Verstärkung ist."
Der Wechsel des 1,87 Meter großen Franzosen hatte im Vorfeld bereits für viel Wirbel gesorgt. Ex-Paris-Profi Jerome Rothen bezeichnete die Entscheidung des Spielers, PSG zu verlassen, sogar als "skandalös". Am Sonntag hatte sich Kouassis Ex-Trainer Thomas Tuchel zu Wort gemeldet – und den neuen Bayern-Jungstar kritisiert: "Seine Entscheidung kann ich einfach nicht verstehen", sagte der Meistertrainer auf einer Pressekonferenz. "Die Zeit war noch nicht gekommen, den Verein zu verlassen. Er war einer unserer Schlüsselspieler. Er ist erst 18 Jahre alt. Ich kann den Wechsel nicht verstehen und bin traurig."
Kouassi, der sich laut Medienberichten aufgrund besserer Entwicklungsmöglichkeiten für den Bayern-Wechsel entschieden hatte, gilt in Frankreich als ein Toptalent, dem mittelfristig sogar der Sprung in die Herren-Nationalmannschaft zugetraut wird. Im Juniorenbereich lief er von der U16 bis zur U18 insgesamt 47-mal für Nachwuchsauswahlen der "Equipe Tricolore" auf. Bei transfermarkt.de wird sein Marktwert auf 11 Millionen Euro taxiert. "Es ist kein Geheimnis, dass ich ihn als Fußballer liebe", sagte Tuchel zuletzt. "Ihm stand hier eine große Zukunft bevor."
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Für PSG absolvierte Kouassi bisher nur 13 Pflichtspiele – letztmals wurde er beim 2:0-Sieg im Champions-League-Achtelfinalrückspiel gegen Borussia Dortmund eingesetzt, wo er kurz vor Spielende eingewechselt wurde.