Der FC Bayern München tut was für das Torverhältnis: Der Rekordmeister hat im Heimspiel mit dem 1. FSV Mainz 05 über 90 Minuten Katz' und Maus gespielt und auch in der Höhe verdient mit 6:0 (3:0) gewonnen. Überragender Mann beim FCB, der sich mit der Machtdemonstration wieder an die Spitze der Bundesliga setzte (der punktgleiche BVB hatte am Samstag mit dem 3:2 bei Hertha BSC vorgelegt) und eine starke Reaktion nach dem Champions-League-Aus gegen Liverpool zeigte, war James Rodriguez. Der Kolumbianer schnürte seinen ersten Dreierpack in Deutschland. Für den FCB war nach dem Sieg gegen Wolfsburg es bereits das zweite 6:0 in Folge in der Bundesliga.
"Wir wollten ein gutes Spiel machen, haben uns natürlich aufgrund des Mittwochs viel vorgenommen", sagte Thomas Müller nach dem Spiel bei Sky. "Wir wollten die Chance nutzen, gleich wieder zurückzuschlagen, nachdem Dortmund gewonnen hat. Jede Mannschaft macht sich den Plan, gut ins Spiel zu kommen. Heute haben wir aber von Beginn an dominiert. Heute war eine Duftmarke. Wichtig ist auch, dass wir was für das Torverhältnis getan haben." Trainer Niko Kovac lobte seine Mannschaft und speziell seinen dreifachen Torschützen: "Wir haben gezeigt, dass wir dabei sind und es können. Man heute sehr viel Esprit und Spielwitz gesehen. Es ist nicht immer Mittwoch und es ist nicht immer Liverpool. Heute war es Mainz. Es freut mich für James, dass er drei Tore gemacht hat. Er macht es gut."
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Trainer Niko Kovac tauschte im Vergleich zur Pleite gegen Liverpool auf fünf Positionen, musste unter anderem auf die angeschlagenen Serge Gnabry und Javi Martinez verzichten, die in den vergangenen Wochen noch Leistungsträger waren. Das machte gegen schwache Mainzer jedoch nichts. Von Beginn an legte der FCB los wie die Feuerwehr, schon nach drei Minuten erzielte Robert Lewandowski nach starker Flanke von Alaba völlig freistehend das 1:0.
Mainz war mit dem 0:3 zur Pause noch gut bedient
Es sollte nur der Anfang sein, auch wenn die Bayern zunächst eine ähnlich schwache Chancenverwertung zeigten wie der BVB am Vortag. Coman (12.) traf aus spitzem Winkel nur den Pfosten. Bis dahin hatten die Münchner fast 80 Prozent Ballbesitz. Von Mainz kam zu wenig, erst nach 20 Minuten wurden die Rheinhessen mutiger und offenbarten durch Öztunali (25.) und Boetius (26., nach einem Lapsus von Neuer) zumindest Ansätze von Torgefahr. Abgeklärter nun der FC Bayern: Nach Vorarbeit von Kimmich und Goretzka erhöhte James Rodriguez (33.) stark auf 2:0, nur sechs Minuten später war Kingsley Coman (39.) mit einem Traumtor zum 3:0 zur Stelle. Der Pausenstand - und damit waren die Mainzer noch gut bedient.
Im zweiten Durchgang machte der FCB so weiter wie zuvor und setzte die Zielvorgabe von Trainer Niko Kovac ("Wir wollen unbedingt gewinnen") perfekt um. Wieder war es James Rodriguez (51.), der nach einem überragenden Dribbling und starkem Timing seinen ersten Bundesliga-Doppelpack schnürte. Für die Mainzer wurde es jetzt richtig bitter. Nur vier Minuten nach dem 4:0 folgte das fünfte Tor, wieder durch den glänzend aufgelegten Südamerikaner - das 5:0 vollendete er mit einem stylischen Heber.
Davies sorgt für historische Premiere
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In der Schlussphase gab es noch eine Premiere. Der eingewechselte Alphonso Davies schoss in der 70. Minute sein erstes Tor für den FC Bayern. Der 18-jährige Kanadier sorgte damit für Historisches: Er ist der erste Spieler aus dem neuen Jahrtausend, der ein Bundesliga-Tor für die Münchner erzielte. Zuvor war Lewandowski noch an Müller gescheitert.