Hans-Dieter, genannt "Hansi", Flick wird bereits am Mittwoch in der Champions League gegen Olympiakos Piräus und auch im Bundesligagipfel gegen Borussia Dortmund auf der Bayern-Bank sitzen. Das ist jetzt nichts Neues, seit Saisonbeginn geht er dieser Tätigkeit ja bereits offiziell nach, allerdings war er da als Assistent von Cheftrainer Niko Kovac im Einsatz. Nun wurde der Kroate nach dem 1:5-Debakel bei Eintracht Frankfurt aus diesem Amt gehoben - Flick übernimmt dessen Posten interimsmäßig. Wer ist der Mann, der die Wende beim Rekordmeister einleiten soll?
Der 54-Jährige ist Weltmeister, war von 2006 bis 2014 Co-Trainer von Joachim Löw bei der deutschen Nationalmannschaft. Anschließend war er von 2014 bis 2017 als Sportdirektor des DFB tätig. "Hansi hat enorme Qualitäten, sowohl fußballfachlich wie gerade auch im menschlichen Bereich", sagte Löw mal gegenüber dem Kicker. Nachdem er den Verband im Januar 2017 auf eigenen Wunsch verließ und bereits in jenem Winter als Sportdirektor beim FC Bayern gehandelt wurde, heuerte er im Juli als Geschäftsführer bei der TSG Hoffenheim an, unterschrieb einen Fünfjahres-Vertrag. Nach gerade einmal acht Monaten wurde die Zusammenarbeit mit dem Klub, für den von 2000 bis 2005 bereits als Trainer arbeitete, allerdings wieder beendet.



„In einem Vier-Augen-Gespräch wurde deutlich, dass es über die Rolle und Aufgabe von Hansi Flick unterschiedliche Auffassungen gibt“, sagte Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp damals. Sowohl der Mehrheitseigner als auch Flick legten Wert auf die Feststellung, dass Berichte über Machtkämpfe in der TSG-Führung oder abgelehnte Strukturpläne „frei erfunden sind und jeder Grundlage entbehren“. Ein Angebot der Hoffenheimer, weiter in beratender Funktion für den Verein tätig zu sein, lehnte der Geschäftsführer allerdings ab. Auf der Managementebene des Profi-Fußballs konnte er sich somit keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
So kehrte Flick zur Saison 2019/20 zurück auf den Fußballplatz. Er beerbte Peter Hermann als weiteren Co-Trainer der Bayern. Neben Robert Kovac, Nikos Bruder, und Danny Röhl, der vom englischen Premier-League-Klub FC Southampton ebenfalls verpflichtet worden war, war er vor der Saison somit einer von drei Münchner Assistenztrainern.
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Für ihn persönlich bedeutete der Wechsel auch eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte: Bereits als Spieler war der gebürtige Heidelberger Flick zwischen 1985 und 1990 für die Münchner aktiv, wurde vier Mal Deutscher Meister sowie einmal Pokalsieger. Insgesamt absolvierte er für den Rekordmeister 139 Spiele, in denen er sieben Tore schoss. Wie es nach den zwei Spielen gegen Piräus und Dortmund für ihn weiter geht, ist noch offen. Sein Vertrag gilt bis 2021.