Nach dem Aus von Trainer Niko Kovac hat Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Entscheidung des Klubs erklärt und die Gründe für die Trennung von dem eigentlich bis 2021 gebundenen Coach genannt. "Die Leistungen unserer Mannschaft in den vergangenen Wochen und auch die Resultate haben uns gezeigt, dass Handlungsbedarf bestand. Uli Hoeneß, Hasan Salihamidzic und ich haben mit Niko auf diese Grundlage am heutigen Sonntag ein offenes und seriöses Gespräch geführt mit dem einvernehmlichen Ergebnis, dass Niko nicht mehr Trainer des FC Bayern ist", wird der Klubchef in einem Statement des deutschen Rekordmeisters zitiert.



Kovac selbst reagierte mit Versändnis auf sein Aus in München. Nach SPORTBUZZER-Informationen hatte der Kroate seinen Abschied am Tag nach dem 1:5-Debakel bei Eintracht Frankfurt sogar selbst angeboten. Rummenigge: "Wir alle bedauern diese Entwicklung. Ich möchte mich im Namen des FC Bayern bei Niko Kovac für seine Arbeit, besonders für den Gewinn des Doubles in der vergangenen Saison bedanken."
Rummenigge immer schärfster Kovac-Kritiker
Gerade Rummenigge galt im Gegensatz zu Präsident Uli Hoeneß aber stets als vereinsintern härtester Kritiker des Trainers. Schon im vergangenen April hatte der Ex-Nationalspieler einen Tag nach einem 5:0 (!) gegen Borussia Dortmund scharf gegen Kovac geschossen. Besonders die vom Coach gepflegte Rotation gefiel Rummenigge überhaupt nicht. Schon damals sagte er: "Es gibt bei Bayern München keine Jobgarantie – für niemanden. Jeder, der bei Bayern München angestellt ist, muss liefern. Wer mit diesem Druck nicht umgehen kann, ist falsch." Nach dem Gewinn des Doubles ruderte der Vorstandsboss dann allerdings zurück - zumindest bis Sonntag.
Nach Aus von Niko Kovac beim FC Bayern: Das sind die Nachfolge-Kandidaten
Niko Kovac: Bilder seiner Karriere
In den anstehenden Spielen gegen Olympiakos Piräus am Mittwoch in der Champions League und gegen Borussia Dortmund drei Tage später in der Bundesliga wird nun der bisherige Kovac -Assistent Hansi Flick auf der Bank sitzen. Ob der einstige DFB-Sportdirektor auch ein möglicher Kandidat für eine langfristige Lösung sein könnte, ist offen. Nach der Partie gegen den BVB steht eine zweiwöchige Länderspielpause an. Als mögliche Kovac-Nachfolger waren bereits vor dessen Entlassung Ralf Rangnick, Erik ten Hag (Ajax Amsterdam), Mauricio Pochettino (Tottenham Hotspur) und der derzeit vereinslose Massimiliano Allegri (zuletzt Juventus Turin) genannt worden.