Zur Schärfung des Vereinsprofils will Oliver Kahn beim FC Bayern zukünftig wieder verstärkt auf die Entwicklung eigener Talente setzen und so Identifikationsfiguren für die Fans schaffen. "Diese Spieler braucht es mehr denn je. Spieler wie David Alaba, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und natürlich Thomas Müller haben Epochen beim FC Bayern mitgeprägt und stehen für diesen Verein", sagte der neue FCB-Vorstand in einem Interview mit dem Klubmagazin 51. Dies bedeutet im Umkehrschluss wohl auch: Eine teuer zusammengekaufte Mannschaft mit millionenschweren Superstars hält der deutsche Rekordmeister auch künftig für den falschen Weg.


Schon bei seiner Vorstellung am Dienstag hatte Kahn die Nachwuchsförderung als zentralen Baustein bei der Entwicklung des Vereins hervorgehoben und erklärt: "Eines der wichtigsten Themen beim FC Bayern München ist natürlich der Nachwuchsbereich. Auch hier haben wir uns zum Ziel gesetzt, absolute Spitze zu werden." Es müsse wieder gelingen, "viele junge Spieler an die Profi-Mannschaft heranzuführen" und "Identifikationsfiguren" für die Fans zu schaffen. Das letzte Eigengewächs, das sich dauerhaft in der ersten Mannschaft der Bayern festspielte, war Alaba. Der Österreicher debütierte im März 2010 in der Bundesliga. Zum Ende der Hinrunde machte zuletzt immerhin der erst 18-jährige Joshua Zirkzee auf sich aufmerksam.
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Im Vereinsmagazin erklärte Kahn zudem, dass sich sein Blick auf den Fußball seit seinem Karriereende 2008 verändert habe. "Ich habe den Fußball zunehmend auch aus wirtschaftlicher und unternehmerischer Perspektive gesehen. Mit Themen wie Digitalisierung, Internationalisierung und der Entwicklung des Fußballs insgesamt habe ich mich immer mehr beschäftigt. So hat sich mein Blick gleichzeitig verbreitert, und ich bin analytisch in die Tiefe gegangen", sagte Kahn, der Ende 2021 Karl-Heinz Rummenigge (64) als Vorstandsvorsitzender ablösen soll.