Oliver Kahn will angesichts des sich anbahnenden Konkurrenzkampfes zwischen Stammtorhüter Manuel Neuer und dem zur kommenden Saison verpflichteten Herausforderer Alexander Nübel das Gespräch mit den beiden Keepern suchen. Dies kündigte der frühere Weltklasse-Torwart am Dienstag bei seiner Vorstellung als neuer Vorstand des FC Bayern an. Danach werde man sehen, wie man "dieses Thema angeht", sagte der 50-Jährige und erwartet offenbar, dass Nübel seine neue Aufgabe nicht zu forsch angeht.


"Wir alle wissen, welch Talent Alexander Nübel ist. Daher ist es eine sehr kluge Entscheidung, so einen großartigen Torhüter zu verpflichten. Er hat bereits erklärt, dass er bereit ist, sich hinten anzustellen und zu lernen", erklärte Kahn und fügte mit Blick auf den ablösefreien Wechsel des 23-Jährigen von Schalke 04 nach München hinzu: "Jeder muss seinen Weg gehen. Er hat verdeutlicht, dass das sein Weg ist und er sich in ein paar Jahren als absolute Nummer eins bei Bayern München sieht."
Kahn hält Nübel-Entscheidung für "mutig"
Gleichzeitig habe Nübel aber auch angekündigt, dass "er bereit ist, von einem so großartigen Welttorhüter wie Manuel Neuer zu lernen." Kahn betonte, dass es für einen derartigen Karriereschritt eine "Menge Mut" bedürfe. Bei Schalke war Nübel bis zur Verkündung seines bevorstehenden Wechsels unumstrittener Stammkeeper - bei den Bayern könnte es für den einstigen Junioren-Nationalspieler schwierig werden. Zumal Neuer erst am Montag angekündigt hatte, keinen Zentimeter von seinem Stammplatz zurückzuweichen. Selbst gelegentliche Einsätze würde er Nübel nicht freiwillig überlassen.
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Der Vertrag des Nationalkeepers in München läuft noch bis 2021. Auch wenn dem 33-Jährigen von den Bayern nach SPORTBUZZER-Informationen noch kein konkretes Angebot zur Verlängerung vorliegt, würde der deutsche Rekordmeister den Torhüter gern noch länger an sich binden. Sollte es dazu kommen, hätten sich Nübels Perspektiven in München weiter verschlechtert.