Thomas Müller konnte mit dem 0:0 des FC Bayern München im Topspiel gegen RB Leipzig zumindest zähneknirschend leben, auch Trainer Hansi Flick war insgesamt einverstanden mit dem Ausgang der Partie des Tabellenführers gegen den ärgsten Verfolger, der weiterhin einen Punkt hinter dem FCB bleibt. "In der ersten Halbzeit waren wir besser, die ersten 25 Minuten haben mir sehr gut gefallen. Dann ist bei uns die Seriosität abhanden gekommen", haderte Flick, der tatsächlich die erste Punkteteilung seiner Zeit als Münchner Trainer quittieren musste.
Der Rekordmeister hatte die Anfangsphase diktiert, war dann allerdings immer stärker in die Bredouille gekommen. Die Leipziger konnten das trotz bester Chancen von Kapitän Marcel Sabitzer und Timo Werner aber nicht nutzen. "Wir können froh sein, dass wir nicht in Rückstand geraten sind", erklärte Flick gegenüber Sky. Die Münchner hatten gegen den Tabellenzweiten (der unter der Woche aus dem DFB-Pokal ausgeschieden war) 70 Prozent Ballbesitz, Leipzig konnte sich nach 90 Minuten aber über den ersten Punkt in der Allianz Arena freuen.
Der FC Bayern in Noten: Die Einzelkritik zum Unentschieden gegen RB Leipzig
Goretzka hadert mit Fehlschuss gegen Gulacsi
Untröstlich war Leon Goretzka, der gegen RB-Keeper Peter Gulacsi die wohl größte Möglichkeit der Gastgeber versiebte. Der Ungar hielt brilliant. "Ich bin unzufrieden mit mir selbst, weil ich das Ding nicht reingemacht habe", sagte der Nationalspieler. "Das tut mir leid für die Mannschaft. Das war ne große Chance, normal mache ich den rein. Den muss ich machen, dann gehst du mit einem 1:0 nach Hause."



Bayern-Kapitän Neuer: "Das Unentschieden geht in Ordnung"
Für Bayern-Torwart Manuel Neuer, der trotz der Leipziger Großchancen kaum mit seinen Händen gefordert war, gab es "keine bessere Mannschaft" im Topspiel. Neuer: "Das Unentschieden geht in Ordnung. Wir haben zunächst dominiert, dann hat Leipzig umgestellt. Da hatten wir ein bisschen Probleme, muss man zugeben. Beide Mannschaften hatten ihre Chancen. Für mich als Torwart ist es okay, wenn es 0:0 ausgeht."
Joshua Kimmich erklärte, man müsse angesichts der Großchancen von Sabitzer und Werner "heute mit dem Unentschieden leben (...), bei den Chancen hatten wir Glück". Frustrierter war Thomas Müller. "Es muss schon extreme Konstellationen geben, dass ich mit einem Remis in der Allianz Arena zufrieden bin", sagte der Weltmeister, dessen Chancen auf ein Comeback im DFB-Team wohl verschwindend gering bleiben. "Ab der 70. Minute wollte keine Mannschaft dieses Risiko mehr gehen. Wir wussten, dass es die Leipziger Hauptstärke ist, das Spiel umzuschalten." Man habe versucht, RB diese Gefährlichkeit zu nehmen, das sei seiner Wahrnehmung zufolge aber auf Kosten der eigenen Stärke gegangen.
Thomas Müller: Bayern hatte "nicht die Energie"
DURCHKLICKEN: Die Stimmen zum Spiel
Man habe nicht "die Energie" gehabt, sagte der 30-Jährige, der "diesen absoluten Siegeswillen" vermisste. Man werde erst am Ende der Saison beurteilen können, ob der Punkt eher dem FC Bayern helfe oder aber den Leipzigern, die weiterhin einen Punkt hinter den Münchnern auf dem zweiten Platz lauern. Leipzigs Stürmerstar Timo Werner hofft weiterhin auf den möglichen Meistertitel. "Wir haben einen Punkt Rückstand und haben viele gute Mannschaften in dieser Saison schon weg. Mal schauen, wie weit es noch gehen kann.", sagte der 23-Jährige.