Was für eine Serie, was für eine Bilanz! Der FC Bayern München holte im fünften Gruppenspiel der Champions League den fünften Sieg, gewann am Dienstagabend auch im Hexenkessel bei Roter Stern Belgrad mit 6:0 (1:0) und steht somit bereits vor der abschließenden Partie gegen Tottenham als souveräner Gruppensieger fest – wieder mal dank eines überragenden Robert Lewandowski, der einen Viererpack hinlegte.



Auch der neue Trainer Hansi Flick behielt damit seine blütenweiße Weste: Vier Spiele, vier Siege – alle zu Null! Derzeit deutet nichts, aber auch gar nichts daraufhin, warum der FC Bayern mit dem ehemaligen Assistenten von Bundestrainer Joachim Löw nicht auch ins nächste Jahr gehen sollte. Nationalspieler Leon Goretzka lobte den Coach bereits vor dem Anpfiff bei Sky: „Ich denke, dass gerade in der kurzen Zeit, die wir hatten, auch die menschliche Komponente sehr wichtig ist. Hansi macht das sehr akribisch, hat mit vielen Spielern das Gespräch gesucht und uns neues Leben eingehaucht.“
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In Belgrad überraschte Flick mit der Aufstellung und setzte 196 Millionen Euro auf die Bank. Dort saßen unter anderem die zuletzt überragenden Serge Gnabry, Joshua Kimmich und Thomas Müller. Doch die Änderungen in der Startelf machten sich nicht bemerkbar – zumindest nicht im negativen Sinne.
Von Anfang an übernahmen die Münchner die Initiative und gaben dem Gastgeber keine Luft zum Atmen. Die Halbzeitbilanz: 15:0 Torschüsse, 71 Prozent Ballbesitz – dass es zu diesem Zeitpunkt nur 1:0 für Bayern stand, war ein Witz. Goretzka hatte nach Flanke von Philippe Coutinho mit einem herrlichen Kopfball getroffen (14. Minute).
Doch nach dem Seitenwechsel ging die Münchner Torsause erst so richtig los – und einer hatte so richtig Lust auf Party: Bayerns polnische Treffermaschine Lewandowski.
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Vor der Pause wurde ein Tor des Angreifers noch aufgrund eines Handspiels von Colentin Tolisso aberkannt (41.), doch das konnte Lewandowski nicht aufhalten – im Gegenteil. Seinen ersten Treffer leitete er sogar selbst ein. Weil seine Flanke an die Hand seines Gegenspielers sprang, gab es Elfmeter, den er gewohnt souverän zum 2:0 verwandelte (53.). In den folgenden 13 Minuten erzielte Lewandowski noch seine Champions-League-Treffer acht, neun und zehn (60., 64., 67.) – und setzte sich mit diesem irren Viererpack locker an die Spitze der aktuellen Torjägerliste in der Königsklasse.
Nach dem 5:0 schalteten die Bayern einen Gang zurück und schonten sich für die kommenden Aufgaben bis zur Winterpause. Tolisso scheiterte zunächst am starken Belgrader Torhüter Milan Borjan (84.), sorgte dann für das 6:0 (88.). Da stand Lewandowski übrigens schon unter der Dusche – Flick hatte den Goalgetter in der 77. Minute vom Feld genommen und seinen verdienten Applaus abholen lassen.
Am Wochenende wird er ihn gegen Bayer Leverkusen wieder brauchen. Spätestens am Samstag darauf will Bayern dann die Wachablösung einleiten – dann wartet Tabellenführer Mönchengladbach.