Der FC Bayern hat in der Corona-Krise sämtliche Transfer-Aktivitäten auf Eis gelegt. Daran wird wohl auch die am Freitagnachmittag erfolgte Verlängerung des Cheftrainer-Vertrages von Hansi Flick so schnell nichts ändern. Dennoch dürfte der neue und bis 2023 datierte Kontrakt des Coaches auch erheblichen Einfluss auf die künftige Kaderzusammenstellung haben. Schließlich deutete das neue Vorstandsmitglied Oliver Kahn zuletzt bereits an, dass Flick schon vor der Vertragsverlängerung ein Mitspracherecht bei etwaigen Neuverpflichtungen gehabt habe.



"Natürlich ist der Trainer ein ganz wichtiger Faktor bei unseren Transferüberlegungen. Hasan Salihamidzic, Hansi Flick und ich haben über dieses und andere Themen intensiv diskutiert und uns abgestimmt. Der Trainer kann und soll seine Vorstellungen einbringen", hatte Kahn in einem Interview mit der Sport Bild erklärt. Und Flick scheint tatsächlich ganz konkrete Vorstellungen mit Blick auf sein künftiges Personal zu haben. So gilt der Trainer als großer Fan von Timo Werner. Der Nationalstürmer von RB Leipzig war zuletzt wieder verstärkt mit einem Transfer zu den Bayern in Verbindung gebracht worden.
Werner bei Bayern wohl wieder ein Thema
So hatte der Kicker berichtet, dass das Interesse an dem Angreifer in München derzeit neu entflammt. Werner ist in der aktuell wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochenen Bundesliga-Saison mit bisher 21 Saisontoren der zweitbeste Torschütze - hinter Bayern-Superstar Robert Lewandowski. Insbesondere wegen der Dominanz des Polen im FCB-Angriff hatte man dem Torjäger noch im vergangenen Sommer eine Absage erteilt.
Die Bayern-Trainer seit Giovanni Trapattoni
Dieses Veto soll von Sportdirektor Salihamidzic und dem damaligen Trainer Niko Kovac formuliert worden sein, während der damalige Präsident Uli Hoeneß genau wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge eher pro Werner waren. Ebenso wie Kovacs damaliger Co-Trainer Flick. Der Vorteil bei Werner: Er kann wohl aufgrund einer Klausel für 50 bis 60 Millionen Euro wechseln.
Leroy Sané mit schlechten Karten?
Damit hätte Leroy Sané plötzlich schlechte Karten. Zwar waren sich die Bayern mit dem Nationalspieler nach Bild-Angaben im vergangenen Dezember bereits über die finanziellen Modalitäten eines Wechsels einig, doch nach einem Beraterwechsel wurde der Transfer zur Hängepartie. Der Ausbruch der Corona-Krise und die unsichere Planbarkeit taten ihr Übriges. Zudem soll Flick einer Verpflichtung von Sané laut Bild eher sekptisch gegenüberstehen.
Havertz-Deal könnte an Ablöse scheitern
Entscheidend dürfte nun also werden, wie viel Gewicht dem Wort des Trainers bei Transfers tatsächlich eingeräumt wird. Der dritte seit Monaten in München gehandelte Hochkaräter heißt Kai Havertz. Der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen soll in der Gunst von Flick weit oben stehen. Die Werkself dürfte in diesem Sommer aufgrund der wirtschaftlichen Folgen von Corona allerdings kaum die erhoffte Ablöse von rund 100 Millionen Euro erzielen können. Daher scheint auch ein Verbleib des 20-Jährigen bei Bayern möglich.