Ex-Nationalspieler Markus Babbel sieht die Transferstrategie seines früheren Klubs FC Bayern kritisch und warnt davor, hohe Millionenbeträge in junge Spieler aus dem Ausland zu investieren. Die Münchner hatten sich in der Winterpause am Ende vergeblich um die Dienste des englischen Talents Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea bemüht und angeblich 40 Millionen Euro für den 18-Jährigen geboten. Für Babbel, der derzeit den australischen Klub Western Sydney Wanderers trainiert, ein falscher Ansatz für den Umbruch der Mannschaft.

"Ich finde, man muss aufpassen. Es kann nicht immer funktionieren wie bei Dortmunds Jadon Sancho", sagt der 46-Jährige im SPORTBUZZER-Interview: "Außerdem herrscht bei Bayern immer noch ein anderer Anspruch. Ohne Frage: Diese britischen Jungs haben Qualität – aber über 40 Millionen Euro ausgeben? Bei aller Liebe! Wo führt denn der Schmarrn noch hin? Das ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Für so viel Geld sollte man lieber einen gestandenen Spieler holen. Xabi Alonso zum Beispiel (kam 2014, d. Red.) war für mich ein Königstransfer – obwohl damals schon 33."
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Babbaels Maxime: Erfahrene Top-Spieler holen und vor allem den eigenen Nachwuchs fördern. "Ich würde mir eher wünschen, man bringt wieder einen Münchner oder einen Jungen aus der Region nach oben", meint der frühere Innenverteidiger: "Wofür hat man denn die Akademie gebaut? Solche Transfers wie auch von Alphonso Davies aus der MLS für zehn Millionen Euro untergraben doch den Sinn und Zweck des Nachwuchsleistungszentrums." Der 18-jährige Kanadier Davies war im Winter von den Vancouver Whitecaps zu den Bayern gestoßen. Für den kommenden Sommer haben die Münchner eine große Transferoffensive geplant.
Im SPORTBUZZER-Interview analysiert Babbel zudem das anstehende Champions-League-Duell seiner Ex-Klubs Bayern und Liverpool, spricht über die hohen Erwartungen an Jürgen Klopp - hier geht es zum kompletten Interview.
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