Vor vier Tagen feierte Sascha Strehlau, Trainer beim FC Dornbreite, seinen 41. Geburtstag. Vom Verein gab es jetzt so etwas wie ein nachträgliches Geschenk. „Es freut mich als Trainer, dass der Verein sich für einen Aufstieg in die Oberliga ausgesprochen hat“, sagt „Strehle“.



FC Dornbreite-Trainer Sascha Strehlau freut sich auf den PSV Neumünster, den SV Eichede und den SV Todesfelde
Als aktiver Spieler bestritt er insgesamt 96 Oberliga-Spiele (19 Tore) für die Lübecker. Nun gibt Strehlau also sein Comeback an der Seitenlinie in der höchsten Spielklasse des Landes. „Die Vorfreude ist natürlich groß. Nichts gegen Vereine wie Büchen-Siebeneichen. Das soll nicht abwertend klingen. Doch künftig gegen Todesfelde, Eichede oder PSV Neumünster, die alle gerade richtig aufrüsten, zu spielen, ist etwas anderes. Das sind echte Highlights“, blickt der Coach nach vorne. Auch innerhalb der Mannschaft wurde das grüne Licht für die Rückkehr in die Oberliga nach zweijähriger Abstinenz positiv aufgenommen. „Wir freuen uns, dass wir den Aufstieg trotz des Abzugs von sechs Punkten (wegen zu wenig Schiedsrichter, die Red.) geschafft haben“, sagt Marcel Venzke stellvertretend.
Ex-VfB-Lübecker Dennis Wehrendt und Andreas Gomig (beide zum FC Schönberg 95) und Kolja Schlichte (TSV Travemünde) verlassen Neu-Oberligist FCD
Es dürfte eine schwere Saison für die Rot-Gelben werden, da sind sich alle Beteiligten einig. Schließlich hat man mit den regionalligaerfahrenen Ex-VfBern Dennis Wehrendt und Andreas Gomig (beide zum FC Schönberg 95), sowie Ex-Kapitän und Ur-Gestein Kolja Schlichte (TSV Travemünde) gleich drei erfahrene Kicker verloren. Zudem kehrt Felix Stieglitz zum 1. FC Phönix Lübeck II zurück. „Wir gehen mit einer ganz jungen Truppe in die neue Saison. Und die Liga ist absolutes Neuland für uns“, weiß Strehlau.
Defensivspieler Niclas Lange geht optimistisch in die Saison 2020/21
Für Niclas Lange geht es ausschließlich um den Klassenerhalt. "Uns ist allen bewusst, dass es eine herausfordernde Saison wird. Es gilt, die neuen Spieler gut und möglichst schnell zu integrieren, und die Motivation auch nach mehreren sieglosen Spielen aufrecht zu erhalten. Wir müssen die lange Vorbereitung nutzen, um uns physisch gut auf die neue Liga einzustellen. Die Abgänge der Leistungsträger (Dello, Andy, Kolle) wiegen sportlich wie auch menschlich natürlich schwer, nun sind aber andere Spieler gefordert. Entweder es klappt oder nicht, Lehrgeld werden wir definitiv zahlen“, glaubt der 26-jährige Defensivspieler.
Vier Lübecker Schiedsrichter schaffen den Aufstieg: Max Rosenthal, Bela Bendowski, Luca Sambill und Cayus Vorkamp in der Bildergalerie
Mehmet Aynali, Lubecco Behrens, Jan Hecht, Sadok Amara und Johann Lening verstärken FC Dornbreite
Aktuell umfasst der künftige FCD-Kader 21 Spieler. Als Neuzugänge stehen bislang Mehmet Aynali (18, U19 VfB Lübeck), Lubecco-Gennaio Behrens (19, ATSV Stockelsdorf), Jan Hecht (23, Lübecker SC 99), Sadok Amara (20, SV Eichede II) und Johann Lening (22, Sereetzer SV) fest – alles junge Leute ohne höherklassige Erfahrung. „Wir würden gern personell noch etwas machen und befinden uns in Gesprächen“, erklärt der Trainer und wünscht sich vor allem noch einen Defensivspezialisten. Im Fokus steht dabei Hayri Akcasu, der nach sechs Jahren bei Oberligist VfB Lübeck II aufhört. „Seine Entwicklung ist erstaunlich. Hayri kenne ich noch von früher aus Moisling, er kann eine Truppe führen. Er weiß, dass wir ihn gern verpflichten würden.“ Das Problem ist, dass der 29-Jährige heiß begehrt ist und auch bei anderen Klubs auf dem Zettel steht – unter anderem beim FC Schönberg 95, wo schon einige Ex-VfB-Kollegen angeheuert haben.
Jelto-Focke Reuter und Bastian Henning im Fokus
Keine Sorgen macht sich Strehlau derweil um die eigene Offensive, wo er weiter auf den Ex-Schweriner Jelto-Focke Reuter und Routinier Bastian Henning setzen kann. Beide haben zusammen 50 Tore in 20 Spielen in der Landesliga erzielt, ehe die Saison abgebrochen wurde. Hinzu kommt mit Behrens-Junior ein vielversprechendes Talent. Neben Henning seien in erster Linie die anderen erfahrenen Spieler wie David Senghore, Venzke und Lange gefordert, meint Strehlau: „Wir müssen als Truppe zusammenwachsen. Es geht nur über Teamgeist. Und wir müssen topfit in die Saison gehen. Es wird nicht einfach, wir wollen es aber angehen.“ Dazu sagt Venzke: „Der ganze Verein nimmt die Herausforderung Oberliga an und wenn wir alle an einem Strang ziehen, ist der Klassenerhalt auf jeden Fall möglich.“
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