Eilenburg. Saisonendspurt für den FC Eilenburg: Nur noch fünf Spieltage – dann ist die Saison schon wieder Geschichte. Beim drittletzten Heimspiel gibt am Gründonnerstag (19 Uhr) der ZFC Meuselwitz seine Visitenkarte im Ilburg-Stadion ab. Die Zipsendorfer wähnten sich schon im sicheren Hafen, sind aber nach einer Berg- und Talfahrtsaison längst nicht über den Berg und brauchen noch mindestens einen Sieg zum sicheren Liga-Verbleib. Einen Dreier hat sich auch der FCE auf die Fahnen geschrieben, will nach den zwei bitteren 1:2-Niederlagen gegen den Chemnitzer FC und Germania Halberstadt zurück in die Erfolgsspur.
„Muss die Emotionen in den Griff bekommen“
„In Halberstadt haben wir eine Halbzeit in Unterzahl stark gespielt. Das macht mir Mut“, sagte Teamchef Stephan Hofmann, der gemeinsam mit Marcus Urban in Halberstadt als Trainer an der Seitenlinie stand. Chefcoach Nico Knaubel fehlte gelbgesperrt. Nach vier Verwarnungen gegen die Bank muss der Coach eine Strafe verbüßen. „Ich war selber erschrocken“, sagte Knaubel, „aber jede Karte gegen die Bank wird mir zugeschrieben, weil es oft nicht eindeutig ist, von wem der Protest kam.“


Proteste gegen Schiedsrichter häufen sich und sind eine Unart gegen die der DFB mit Gelbsperren für den Trainer durchgreift. „Ich muss die Emotionen auf der Bank in den Griff bekommen“, so Knaubel selbstkritisch. Am Samstag durfte er eine halbe Stunde vor und nach dem Spiel keinen Kontakt zum Team haben – und damit auch nicht entscheidend eingreifen. Donnerstag ist Knaubel zurück auf seinem Chefsessel, dafür gibt es genug andere Baustellen.
Philipp Sauer brummt eine Rotsperre ab. Der zweitbeste FCE-Torschütze sah nach einer Notbremse erst Gelb, dann Rot. Eine harte Entscheidung des Berliner Schiedsrichters Rasmus Jessen, der kein Glücksbringer für den FCE ist. Jessen pfiff die Eilenburger viermal – nie gewann man unter seiner Leitung, dazu verteilte er zwölf Gelbe und eine Rote Karte. Die Niederlage auf die Schiedsrichter zu schieben, wäre allerdings zu einfach.
„Sympathischer Verein mit einem Top-Trainer“
Wie schon gegen den Chemnitzer FC versemmelte Eilenburg auch gegen Halberstadt wieder klarste Chancen und ist weiter Fünftletzter. Ob dieser Platz gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt sein wird, ist weiter ungewiss und steht im schlimmsten Fall nicht mal am letzten Spieltag fest. Sollte es einen Absteiger aus der dritten Liga in die Nordoststaffel geben, wäre der Fünfletzte nur gerettet, wenn der BFC Dynamo (oder Lok Leipzig) den Aufstieg in der Relegationsspielen schafft.
Will Eilenburg Zitterspielen entgehen und Planungssicherheit haben, ist ein Sieg gegen Meuselwitz Pflicht. Knaubel ist zuversichtlich: „Wenn wir Leidenschaft, Wille, Herz und mannschaftliche Geschlossenheit weiter auf den Platz bringen und gewisse Dinge abstellen, wird der Erfolg zurückkommen.“ Er ist sicher, wer mutig bleibt und von Anfang an Lockerheit und Überzeugung auf den Platz bringt, wird belohnt. Dass ausgerechnet im Saisonendspurt die Personaldecke schmilzt, ist ärgerlich. Neben Philipp Sauer fehlen auch Pascal Sauer (Muskelfaserriss), Noah Baumann und Kevin Wadewitz (beide Corona).


Von den zuletzt Fehlenden kehrt nur Tzonatan Moutsa, dessen Fleischwunde aus dem Cottbus-Spiel verheilt ist, zurück. „Wir hoffen sehr, dass der kleine Rückschlag seine Formkurve nicht beeinträchtigt und er pfiffig bleibt.“ Ideen werden die Eilenburger gegen die erfahrenen „Hasen“ vom ZFC brauchen. Im Team von David Bergner stehen zahlreiche Ex-Drittliga-Profis, die wissen, was die Stunde geschlagen hat. Bergner erwartet ein „sehr interessantes und emotionales Spiel“ und nennt den FCE einen „sympathischen Verein mit einem Top-Trainer“. Knaubel und Bergner kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei RB Leipzig.
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