Der FC Liverpool steht erstmals seit 2019 im Finale der Champions League! Das Team des deutschen Trainers Jürgen Klopp gewann das Halbfinal-Rückspiel am Dienstagabend verdient mit 3:2 (0:2) beim FC Villarreal – und belohnte sich für eine bärenstarke Saison in der Königsklasse. Aber: Das "Gelbe U-Boot" machte der Klopp-Elf das Leben im heimischen Stadion vor allem im ersten Durchgang ordentlich zur Hölle und führte zur Pause zwischenzeitlich mit 2:0. Letztendlich konnten Fabinho (62.), Luis Diaz (67.) und Sadio Mané (74.) die Partie aber noch drehen. Schon das Hinspiel an der Anfield Road hatte Liverpool mit 2:0 gewonnen.
Aber der Reihe nach: Die Liverpooler fanden am Dienstagabend im Estadio de la Cerámica zunächst überhaupt nicht zu ihrem Spiel und wurden für ihre Passivität sofort bestraft. Villarreal-Stürmer Boulaye Dia hatte in der dritten Spielminute keine Mühe, eine Hereingabe von Etienne Capoue im Gehäuse von LFC-Keeper Alisson Becker unterzubringen und das "Gelbe U-Boot" mit 1:0 in Führung zu bringen. Die "Reds" wirkten überrascht von der Präsenz und Galligkeit der Spanier, obwohl Trainer Jürgen Klopp vorab ausdrücklich davor gewarnt hatte.
Auch nach der frühen Führung blieb Villarreal die bessere Mannschaft und kaufte dem Tabellenzweiten der englischen Premier League in nahezu jedem Zweikampf den Schneid ab. Die einzige echte Liverpooler Torchance in Durchgang eins vergab Superstar Mohamed Salah, der einen Schuss aus spitzem Winkel knapp am Tor vorbeisetzte (24.). Ansonsten war die Emery-Elf, die im Hinspiel nur einen einzigen Torschuss abgab, die deutlich gefährlichere Mannschaft und drückte aufs zweite Tor. Erst verweigerte der niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie dem "Gelben U-Boot" nach einem Zweikampf zwischen Alisson und Giovani Lo Celso noch einen Elfmeter, dann erhöhte Francis Coquelin kurz vor der Pause doch noch auf 2:0 (41.). Eine Flanke von Etienne Capoue köpfte der französische Mittelfeldspieler eiskalt in die Maschen – auch weil sich Trent Alexander-Arnold verschätzte.
Die Spanier schafften es zur Pause also tatsächlich, den Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen und das Spiel auf Kurs Verlängerung zu lenken. Die Sensation lag in der Luft, doch dann schlugen die "Reds" im Stile einer Spitzenmannschaft zurück. Klopp scheint in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben und seine Truppe gut auf die zweiten 45 Minuten eingestimmt zu haben. Die Engländer rissen die Spielkontrolle nun an sich, schnürten die Spanier in deren eigenen Hälfte förmlich ein – und erarbeiteten sich direkt Torchancen, die vor dem Seitenwechsel noch Mangelware waren.
Zunächst scheiterte Alexander-Arnold mit einem Distanzschuss noch an der Latte, ehe Fabinho es besser machte und einen starken Steckpass von Salah humorlos durch die Beine von Villarreal-Keeper Geronimo Rulli in die Maschen donnerte (62.) und auf 1:2 verkürzte. Nur fünf Minuten später schlugen die "Reds" in Person von Winter-Neuzugang Luis Diaz erneut zu und zogen dem "Gelben U-Boot" damit endgültig den Stecker. Der Kolumbianer kam nach einer Flanke von Alexander-Arnold völlig frei zum Kopfball, tunnelte Rulli erneut und erzielte das umjubelte 2:2.
Die Spanier, die sich im ersten Durchgang noch stark präsentiert hatten, waren nun nicht mehr wiederzuerkennen und ergaben sich ihrem Schicksal. Superstar Sadio Mané erzielte sogar noch das dritte Tor für die Engländer und drehte das Spiel somit komplett (74.). Naby Keita gewann einen wichtigen Zweikampf im Mittelffeld und schickte den Senegalesen auf die Reise, der den zu früh rauskommenden Rulli umkurvte und locker lässig zum 3:2 einschob. Zu allem Überfluss für die Spanier flog Etienne Capoue kurz vor Schluss noch mit Gelb-Rot vom Platz (86.).
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