Die rassistischen Entgleisungen auf einer Festveranstaltung in Paderborn könnten Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nun ernsthaft zum Verhängnis werden. Nachdem bereits einige Fans den Rücktritt des 63-Jährigen gefordert hatten, äußerte sich nun auch Kult-Profi Hans Sarpei zu den Anfeindungen. Der in Ghana geborene Ex-Schalker machte seinem Ärger via Facebook Luft - und forderte im gleichen Zuge "Konsequenzen" für Tönnies.
"Die Aussagen von Clemens Tönnies zeigen ein Weltbild, das an die Kolonialzeit erinnert. Es sind rassistische Bemerkungen, die in keinster Weise mit dem Leitbild des FC Schalke 04 oder unserer modernen offenen Gesellschaft vereinbar sind", schrieb Sarpei in einem Statement, welches er auf seinen sozialen Netzwerken verbreitete. Der 36-malige Nationalspieler Ghanas wirbt selbst immer wieder für Aktionen und Institutionen gegen Rassismus und Ausgrenzung.
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Sarpei fordert "Konsequenzen" nach Tönnies-Entgleisung
Sarpei fordert im gleichen Zuge auch, dass die Verantwortlichen des FC Schalke durchgreifen und eine klare Haltung einnehmen. "Als Mitglied und Ex-Spieler wünsche ich mir, dass der Ehrenrat hier ganz klar Position bezieht und über Konsequenzen berät." Das könnte eine Entlassung von Tönnies bedeuten, der Ende Juni in der Position als Aufsichtsratsvorsitzender der "Königsblauen" bestätigt worden war.
Tönnies hatte sich bei seiner Rede zum "Tag des Handwerks" eine rassistische Entgleisung geleistet. Bei der Veranstaltung in Paderborn empfahl der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke die Finanzierung von Kraftwerken in Afrika - und vergriff sich bei seinen Ausführungen heftig in der Wortwahl: "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren."
Tönnies entschuldigt sich nach rassistischen Äußerungen
Tönnies selbst entschuldigte sich am Freitag für die Aussagen. Der 63-Jährige bezog sowohl über den Twitter-Account "Tönnies Dialog", als auch in Form einer offiziellen Stellungnahme, die auf der Webseite des Klubs veröffentlicht wurde, Stellung.


Die Erklärung von Clemens Tönnies im Wortlaut:
Liebe Schalker,
als Vorsitzender des Aufsichtsrats des FC Schalke 04 stehe ich 1.000 prozentig hinter unseren Vereinswerten. Dazu gehört der Einsatz gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung.
Vor diesem Hintergrund möchte ich mich explizit bei euch, den Fans, Mitgliedern und Freunden des FC Schalke 04, für meine Aussage beim Tag des Handwerks entschuldigen. Sie war falsch, unüberlegt und gedankenlos und entsprach in keiner Weise unserem Leitbild. Es tut mir sehr leid.
Clemens Tönnies
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