02. Juni 2020 / 17:33 Uhr

Schalke-Profi McKennie erwägt weitere Anti-Rassismus-Botschaften: "Möchte die Aufmerksamkeit nutzen"

Schalke-Profi McKennie erwägt weitere Anti-Rassismus-Botschaften: "Möchte die Aufmerksamkeit nutzen"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Weston McKennie zeigte beim Schalke-Spiel gegen Werder Bremen eine Armbinde mit den Worten Justice for George Floyd.
Weston McKennie zeigte beim Schalke-Spiel gegen Werder Bremen eine Armbinde mit den Worten "Justice for George Floyd". © SVEN SIMON/ Anke Waelischmiller/ Pool
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Am vergangenen Bundesliga-Spieltag hatte Weston McKennie vom FC Schalke neben anderen Spielern mit einer Botschaft gegen Rassismus für Aufmerksamkeit gesorgt. Trotz einer Untersuchung des DFB, plant der Amerikaner nun eine neue Aktion während eines Spiels.

Am Samstagnachmittag war Werder Bremen zu Gast beim FC Schalke 04. Der Revierklub unterlag den Hanseaten am Ende zwar, die Aufmerksamkeit gehörte dennoch Mittelfeldspieler Weston McKennie. Mit seiner Armbinde, mit der er ein Zeichen gegen Rassismus setzen wollte und dem in den USA vergangene Woche von Polizisten getöteten Afroamerikaner George Floyd gedachte, rief er gemeinsam mit den Dortmundern Jadon Sancho und Achraf Hakimi und dem Gladbacher Marcus Thuram den DFB auf den Plan und riskierte eine Strafe. Im Interview mit Sport1 erwog der 21-Jährige weitere Aktionen gegen Rassismus.

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Schon im nächsten Bundesliga-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen wolle er sich "vielleicht (...) etwas einfallen" lassen. McKennie: "Ich könnte mir eine Botschaft auf die Schuhe schreiben." Er werde "ganz bestimmt nicht müde, darauf hinzuweisen", sagte er. "Es gibt genügend Möglichkeiten. Ich möchte die Aufmerksamkeit nutzen und das Bewusstsein dafür in Europa schärfen. Es ist nicht nur ein Problem in den USA, sondern ein globales", begründet der US-Nationalspieler seinen Tatendrang.

McKennie zu Referee Zwayer: "Werde das Ding nicht ausziehen"

Mögliche Sanktionen und Strafen durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) oder den Deutschen Fußballbund (DFB) fürchtet McKennie dabei offensichtlich nicht. Als er am Samstag vor Anpfiff von Schiedsrichter Felix Zwayer aufgefordert wurde, die Binde abzulegen, weigerte er sich vehement. "Da kannst du machen, was du willst, ich werde das Ding nicht ausziehen", habe er dem Referee geantwortet. Er verstehe die Debatte ohnehin nicht, weil alle Spieler in den vergangenen Wochen mit Armbinden die Opfer der Corona-Pandemie geehrt hätten.

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McKennie: Für Anti-Rassismus mit jeder Körperfaser einstehen

Grundsätzlich zeigt McKennie aber Verständnis für die Regelung der DFL, dass während der Spielzeit auf Ausrüstungsgegenständen politische Botschaften nichts zu suchen haben. Er würde z.B. nie ein Armband mit der Aufforderung "Wählt nicht Trump!" tragen. Anti-Rassismus sei für ihn aber keine politische Botschaft, sondern etwas, wofür er "mit jeder Faser seines Körpers einstehe, woran er tief und fest glaube."

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Absprachen mit den anderen Bundesliga-Profis, die am 29. Spieltag solidarische Botschaften zu George Floyd sendeten, habe es übrigens nicht gegeben, so McKennie. Er habe sich aber "total gefreut" über die Aktionen seiner Kollegen Sancho und Hakimi vom Erzrivalen Borussia Dortmund und Thuram von Borussia Mönchengladbach. Mittlerweile haben sich auch Köln-Stürmer Anthony Modeste und Leipzig-Profi Tyler Aadams mit Botschaften eingereiht.

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