28. Februar 2023 / 16:20 Uhr

Regierungskritische Rufe: Fans von Fenerbahce Istanbul von Auswärtsspiel ausgeschlossen

Regierungskritische Rufe: Fans von Fenerbahce Istanbul von Auswärtsspiel ausgeschlossen

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Die Fans von Fenerbahce Istanbul können beim nächsten Auswärtsspiel nicht ins Stadion.
Die Fans von Fenerbahce Istanbul können beim nächsten Auswärtsspiel nicht ins Stadion. © IMAGO/Johannes Friedl/GEPA pictures
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Der türkische Erstligist Fenerbahce Istanbul wird seine kommende Auswärtspartie bei Kayserispor ohne eigene Fans bestreiten. Das entschied der Sicherheitsrat der Provinz Kayseri. Zuvor äußerten sich die Fenerbahce-Fans beim vergangenen Heimspiel kritisch gegen die türkische Regierung von Präsident Erdogan. 

Nach regierungskritischen Rufen im Stadium muss der türkische Erstligist Fenerbahce Istanbul das kommende Auswärtsspiel gegen Kayserispor voraussichtlich ohne seine Anhänger bestreiten. Fenerbahce-Fans seien unter Berufung auf eine Entscheidung des Sicherheitsrats der Provinz Kayseri vom Spiel am Samstag gegen Kayserispor ausgeschlossen worden, teilte der Klub am Dienstag mit. Das habe man mit "Erstaunen" erfahren. "Als Fenerbahce Sportclub können wir diese Entscheidung auf keinen Fall akzeptieren", hieß es.

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Diese "eigenartige Entscheidung" vertiefe die gesellschaftliche Kluft und habe nichts mit Sport zu tun, erklärte Fenerbahce weiter. Die Fans würden daran gehindert, ihr Team zu unterstützen und die Entscheidung diene lediglich dazu, den Klub zu bestrafen. Fenerbahce forderte eine Erklärung und rief die Behörden dazu auf, die Entscheidung zu überdenken und zu revidieren.

Am Samstagabend hatten Fenerbahce-Fans beim Heimspiel gegen Konyaspor regierunskritische Slogans gerufen und die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan zum Rücktritt aufgerufen. Auch Fans des Erstligisten Besiktas skandierten am Sonntag: "Regierung, tritt zurück".

Nach der Erdbeben-Katastrophe vom 6. Februar war Kritik am Krisenmanagement der Regierung Erdogan laut geworden. Die Opposition wirft dem Präsidenten zudem vor, das Land nicht ausreichend auf solch ein Erdbeben vorbereitet und etwa bei der Bauaufsicht versagt zu haben. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück.