29. November 2022 / 12:01 Uhr

FIFA leitet Verfahren gegen Kroatien ein – Fan-Verhalten gegen Kanada kann zu Sanktionen führen

FIFA leitet Verfahren gegen Kroatien ein – Fan-Verhalten gegen Kanada kann zu Sanktionen führen

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Wegen des Verhaltens der kroatischen Fans beim Spiel gegen Kanada hat die FIFA ein Verfahren eingeleitet.
Wegen des Verhaltens der kroatischen Fans beim Spiel gegen Kanada hat die FIFA ein Verfahren eingeleitet. © IMAGO/USA TODAY Network (Montage)
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Kroatien muss bei der Weltmeisterschaft in Katar eine Bestrafung durch die FIFA befürchten. Wegen des Verhalten der Fans beim Spiel gegen Kanada leitete der Weltverband ein Verfahren ein.

Die FIFA hat ein Verfahren gegen den kroatischen Verband wegen des Verhaltens seiner Fans im zweiten WM-Gruppenspiel gegen Kanada (4:1) eingeleitet und erwägt offenbar Sanktionen. Hintergrund dürften die Beleidigungen gegen den serbisch-stämmigen Torhüter Milan Borjan aufseiten der Kanadier sein. Der Keeper war durch ein Plakat mit Bezug auf den Kroatien-Krieg sowie durch Sprechchöre verunglimpft worden. Borjan gilt im kroatischen Lager als umstrittene Person, nachdem er in der Vergangenheit kontroverse Interviews hinsichtlich seiner Heimat gegeben hat.

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Vor dem Spiel am vergangenen Sonntag soll zudem Borjans Handynummer geleakt worden sein, was zu tausenden nicht gerade freundlichen Nachrichten führte, wie der Keeper berichtete. "Das allein sagt viel darüber aus, wer diese Leute sind … Ich wünsche Kroatien alles Gute", hatte der 35-Jährige im Anschluss an die Niederlage seiner Mannschaft erklärt, wie unter anderem die britische Daily Mail berichtete.

Im Stadion war außerdem ein Plakat zu sehen, das auf die Operation Oluja (Sturm) im Kroatien-Krieg anspielte. Hintergrund ist, dass Borjan in Knin geboren wurde, das nach dem Zerfall Jugoslawiens zunächst von den Serben an sich gerissen wurde, während die kroatischen Bewohner vertrieben worden waren. Dabei soll es zu Kriegsverbrechen gekommen sein. 1995 wurde die Stadt von den Kroaten zurückerobert. Borjan war mit seinen Eltern zunächst nach Belgrad geflohen, dann nach Kanada übergesiedelt. "Nichts läuft wie Borjan", stand auf dem Plakat.

"Das zeigt, wie primitiv die Leute sind. Ich will das nicht kommentieren. Sie sollten an sich und ihren Familien arbeiten, weil sie offensichtlich frustriert sind", sagte Borjan, der in Serbien beim früheren Europapokalsieger Roter Stern Belgrad unter Vertrag steht. Nach der Partie am Sonntag hat Kanada keine Chance auf den Einzug ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft in Katar mehr. Kroatien liegt als Tabellenführer der Gruppe F hingegen gut im Rennen.

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