Das entscheidende dritte Spiel in Gruppe E zwischen der deutschen Nationalmannschaft und Costa Rica am Donnerstag (20 Uhr, ARD und Magenta TV) wird von der französischen Schiedsrichterin Stéphanie Frappart geleitet. Das gab der Weltverband FIFA am Dienstagabend bekannt. Damit schreibt die Französin Geschichte: Frappart ist die erste Schiedsrichterin in der WM-Geschichte der Männer, die mit der Leitung eines Spiels betrautet wird. Komplettiert wird das Unparteiischen-Gespann von den Assistentinnen Neuza Back aus Brasilien und Karen Diaz Medina aus Mexiko. Said Martinez aus Honduras ist als vierter Offizieller im Einsatz.
Frappart leitete bereits Topspiele wie den UEFA-Supercup zwischen dem FC Liverpool und dem FC Chelsea 2019 und das Finale des französischen Pokals zwischen der OGC Nizza und dem FC Nantes im Mai dieses Jahres. Sie war 2020 zudem die erste weibliche Unparteiische in einem Champions-League-Spiel. Im Sommer 2022 war Frappart außerdem als Schiedsrichterin bei der Europameisterschaft der Frauen im Einsatz. Ein Spiel mit deutscher Beteiligung leitete die 38-Jährige bisher nur einmal: Das Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League zwischen Molde FK und der TSG Hoffenheim im Februar 2021.
Neben der Französin sind in Katar auch Salima Mukansanga aus Ruanda und Yoshimi Yamashita aus Japan als Hauptschiedsrichterinnen dabei. "Sie sind nicht hier, weil sie Frauen sind, sondern als FIFA-Referees", hatte FIFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina beim WM-Start gesagt. "Sie sind als FIFA-Referees hier und bereit für jedes Spiel." In den ersten eineinhalb WM-Wochen waren die drei Frauen aber nicht eingesetzt worden. WM-Gastgeber Katar und anderen Teilnehmerländern wie dem Iran und Saudi-Arabien werden auch mangelnde Frauenrechte vorgeworfen.
"Es ist natürlich etwas Neues und daher etwas, das Aufmerksamkeit und Interesse auf sich zieht", sagte Collina. "Aber für uns sind sie Referees." Es gebe keine Quote oder Vorgabe für die Anzahl an Schiedsrichterinnen bei einem Turnier, betonte der 62 Jahre alte Italiener.
Durch das 1:1 gegen Spanien hat die DFB-Auswahl gegen Costa Rica das Weiterkommen ins WM-Achtelfinale in Katar wieder etwas mehr in der eigenen Hand. Im letzten Gruppenspiel am darf sich das Team von Bundestrainer Hansi Flick aber auf keinen Fall ein Remis oder eine Niederlage leisten, sonst ist das Vorrunden-Aus perfekt. Auch bei einem Sieg kommt je nach Ausgang des Parallelspiels zwischen Spanien und Japan der Rechenschieber zum Einsatz.
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