Einfach ist es auch für den TSV Ehmen nicht, den Teamgeist hochzuhalten. Ollin Hartmann ist Kapitän des Wolfsburger Fußball-Kreisligisten, hat es in seiner Rolle daher aktuell schwierig. Aber: Besserung ist in Sicht. Auf dem Platz sehen sich die Ehmer mittlerweile wieder, soweit es die Vorschriften zulassen. Und das sogar zweimal die Woche - "da sind wir aktuell wohl die einzigen", sagt Hartmann und lacht.
Ein komplettes Mannschaftstraining ist natürlich nicht drin, aber mit bis zu acht Mann geht es für den TSV entweder ans Torschusstraining oder zum Fußball-Tennis. "Das machen wir aber nicht einfach mit einem Tor in der Mitte, sondern auf einem Tennisplatz", erzählt Hartmann. "Wir haben ein paar echte Fußballtennis-Profis im Team, haben wir festgestellt, da ist schon ein hohes Level zu sehen."




Bevor das aber wieder möglich war, musste sich auch Ehmen anders zu helfen wissen. Dabei spielte TSV-Coach Toni Renelli eine wichtige Rolle, so Hartmann: "Toni hat zum Beispiel eine Lauf-Challenge ins Leben gerufen, bei der wir in vier Teams aufgeteilt wurden. Dabei mussten wir immer nach dem Laufen einen Screenshot vom Tracker und ein Foto von uns hochladen, damit man gesehen hat, wer was gemacht hat", so der 27-Jährige. "Es gab dann auch gute Preise, wie ein paar Kästen Bier, Kinogutscheine für die Zeit, in der man wieder hingehen darf, oder 150 Euro für die Gruppe. Da hat Toni gut die Mohrrübe hochgehalten."
Von Seelze nach Ehmen
Für Hartmann ist es indes schwieriger geworden, direkt bei der Mannschaft zu sein: Zuletzt hatte er wegen seines Studiums noch in Braunschweig gewohnt, war zu Training und Spielen gependelt, seit Januar arbeitet der Rechtsverteidiger aber in Hannover in der Transformationsberatung der Volkswagen-Gruppe. "Deshalb wohne ich bei meiner Freundin Vivien in Seelze", so Hartmann. "Vor kurzem habe ich es aber auch mal zum Fußballtennis nach Ehmen geschafft."
Die Spielkonsole hilft beim abschalten
Abseits des Platzes steht neben dem Fußball auch anderer Sport hoch im Kurs beim TSV-Kapitän. "Ich mache zu Hause viel Fitness, gehe sonst laufen oder war zuletzt auch ein paar Mal Badminton spielen", so Hartmann. "Auch an der Playstation versuche ich manchmal, abzuschalten. Zuletzt habe ich viel Horizon: Zero Dawn gespielt."
Am Wochenende ruft dagegen oft die Natur, wenn der Job, in dem Hartmann auch mal gut zehn Stunden am Tag im Einsatz sein kann, einmal ruht. "Es hat sich ein bisschen zu einem Ritual entwickelt, dass wir ans Steinhuder Meer fahren, wo wir am Sonntag gerade ja sowieso nicht spielen", sagt Hartmann. "Es ist zwar ein großer See, aber man hat das Gefühl, am Meer zu sein. Ich kann dort gut entspannen, mal ein Bierchen trinken, auch Fischbrötchen gibt's dort."
Die Kapitäns-Tipps für die Corona-Zeit:
Finanz-Tipp: "Ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten viel damit beschäftigt, wo man anlegen oder sich ein Vermögen aufbauen kann. Viele haben ja durch die Corona-Zeit weniger Ausgaben, da lohnt es sich, sich damit zu befassen."
Sprach-Tipp: "Eine neue Sprache lernen. Meine Freundin ist Russin, ich bin Halbmexikaner. Wir bringen uns im Tandem die jeweiligen Sprachen bei und versuchen, sie dann auch zu verwenden - zum Beispiel, wenn wir bei ihren Eltern zu Gast sind. Außerdem war ich in Wolfsburg auf einer italienischen Schule, habe die Sprache dort auch gelernt."
Ordnungs-Tipp: "Ich hatte immer viele Klamotten und bin jemand, der sich nur schwer davon trennen konnte. Aber ich habe angefangen, einiges online zu verkaufen. So ist auch etwas mehr Struktur im Schrank."
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