Die deutsche Motorsport-Hoffnung Mick Schumacher liebäugelt trotz seines geplatzten Trainingsdebüts vor zwei Wochen am Nürburgring weiterhin mit einem Engagement in der Formel 1 in der kommenden Saison. "Ich fühle mich absolut bereit für den nächsten Schritt", sagte der 21-Jährige dem Magazin Focus. Schumacher, der aktuell Spitzenreiter der Formel-2-Konkurrenz ist, gilt als Kandidat bei Alfa Romeo und Haas, die beide noch auf der Suche nach den Piloten für die kommende Saison sind.
Schumacher rechnet sich gute Chancen aus, zumal er am Nürburgring bereits im Alfa Romeo eine Trainingseinheit bestreiten sollte. Einzig das Wetter durchkreuzte diese Pläne. Klar ist: Der junge Deutsche ist nah dran am Sprung in die F1, die an diesem Wochenende in Portimao (Portugal) fährt. "Es ist ja kein Geheimnis, dass die Formel 1 mein Traum ist. Falls sich die Möglichkeit eröffnet, 2021 Formel 1 zu fahren, werde ich sicher nicht Nein sagen", sagte der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher, der im zweiten Jahr für F2-Team Prema an den Start geht und Teil der Ferrari Driver Academy ist.



Sowohl Alfa Romeo als auch Haas, das am Donnerstag die Trennung von seinen langjährigen Piloten Romain Grosjean und Kevin Magnussen zum Saisonende bekannt gegeben hatte, werden von Ferrari mit Motoren beliefert. Die Scuderia hat deshalb zumindest bei Alfa die Möglichkeit, ein Cockpit zu besetzen - während der Vertrag von Routinier Kimi Räikkönen wohl verlängert wird, gilt die Zukunft von Antonio Giovinazzi als offen.
Haug rechnet mit F1-Engagement von Schumacher
Auch im Haas könnte im Rahmen der Partnerschaft in der kommenden Saison einer der Plätze von einem Ferrari-Youngster besetzt werden - neben Schumacher gelten auch der Brite Callum Ilott und der Russe Robert Schwarzman als Kandidaten für die beiden vakanten Positionen. Bei Haas werden zudem Sergio Perez, der bei Racing Point von Sebastian Vettel ersetzt wird, und Nico Hülkenberg gehandelt.
Wahrscheinlicher ist, dass Schumacher bei Alfa Romeo unterschreibt. Der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, seit vielen Jahren ein Freund der Familie Schumacher, sieht den 21-Jährigen bestens gerüstet für die Königsklasse. Er rechnet fest mit einem Engagement Schumachers. "Sollte die versammelte internationale Formel-1-Community diese Chance nicht beim Schopf packen, ist ihr nicht mehr zu helfen", sagte Haug unlängst dem SPORTBUZZER. Alfa-Teamchef Frederic Vasseur hatte nach dem geplatzten Nürburgring-Training die Motorsport-Fans beruhigt: Man werde Schumacher in Zukunft "ganz sicher" in der Formel 1 sehen. Ob Schumacher im kommenden Jahr für Alfa fahre, sagte er indes nicht: "Ich habe keine weiteren Informationen." Schumacher sei "eine Option, denn er ist Teil des Ferrari-Programms. Es liegt aber auch an Ferrari, dann werden wir in den kommenden Wochen eine Entscheidung treffen".