Am Samstag dürfen die Fans vom Hamburger SV beim Heimspiel in der 2. Bundesliga gegen den Karlsruher SC als erster deutscher Profi-Klub kontrolliert Pyrotechnik abbrennen. Klub-Ikone Frank Rost hat sich jetzt positiv zu der Aktion geäußert: "Ich denke, dass diese Aktion am Samstag ein guter Kompromiss ist. Der kommt aber viele Jahre zu spät", sagte der 46-Jährige der Bild. Der Torhüter war selbst in der Vergangenheit schon einmal mit Pyrotechnik auffällig geworden: 2007 feierte er den Einzug in den UI-Cup nach dem 4:0 gegen Aachen mit einer Bengalischen Fackel vor der Fankurve.



Rost: "Unser Sport, nur mit Touristen auf der Tribüne, funktioniert einfach so nicht"
"Wir dürfen nicht alle Emotionen im Fußball unterdrücken", verteidigte der ehemalige Werder-, HSV- und Schalke-Spieler die umstrittene Praktik. "Unser Sport, nur mit Touristen auf der Tribüne, funktioniert einfach so nicht. Wir brauchen nicht nur Besucher, die zum Konsumieren ins Stadion kommen und dann wieder nach Hause fahren." Die umstrittene Thematik werde oft zu scharf thematisiert, so Rost. "Es gibt doch viel Schlimmeres im Fußball, wie zum Beispiel Schlägereien im und rund ums Stadion. Oder wenn mit Leuchtraketen in einen anderen Block geschossen wird. Das sind echte Straftaten."
Der HSV hatte nach Erlaubnis durch die entsprechenden Behörden in Hamburg von der DFB-Komission "Prävention & Sicherheit & Fußballkultur" bewilligt bekommen, beim Zweitliga-Spiel gegen Karlsruhe am Samstag (13:00 Uhr/Sky) kontrolliert Pyrotechnik abzubrennen. Unter Aufsicht einer Fachfirma sollen vor Anpfiff außerhalb der Zuschauerbereiche zehn Rauchtöpfe abgebrannt werden.
Fan-Vertreter kritisiert: "Jegliches Überraschungsmoment fehlt"
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Sig Zelt vom Bündnis ProFans sieht die Aktion allerdings skeptisch: "Ich glaube nicht, dass das das Gelbe vom Ei ist", sagte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Es würde mich wundern, wenn das der Schlüssel wäre, den Frieden mit den aktiven Fans herzustellen und alle glücklich zu machen. Das ist eine sehr kontrollierte Sache, der jegliches Überraschungsmoment fehlt."