Eigentlich hatte Frankreich-Trainer Didier Deschamps nach dem 3:1 der "Equipe Tricolore" gegen Polen und dem damit verbundenen Viertelfinal-Einzug bei der Weltmeisterschaft in Katar allen Grund zur Begeisterung. Dennoch war der 54-Jährige im Nachgang bei der Pressekonferenz merklich verstimmt. Der Grund: Defensivspieler Jules Koundé hatte fast eine Halbzeit lang mit zwei Goldketten um den Hals gespielt. Erst auf Geheiß von Schiedsrichter Jesus Valenzuela aus Venezuela, der das Spiel bei einem Einwurf für die Franzosen in der 42. Minute sogar kurzzeitig unterbrach, legte der Barcelona-Verteidiger diese ab.

Deschamps rügte seinen Defensivmann für die Aktion: "Er hat kein Recht dazu. Er kann auch nicht mit einer Sonnenbrille oder einer Armbanduhr spielen, es ist nicht erlaubt", so die harsche Ansage des Frankreich-Trainers, der zugleich auch eigene Versäumnisse zugab: "Ich dachte, er hatte sie abgenommen, aber das war offensichtlich nicht der Fall. Das ist unser Fehler." Deschamps habe sich den 24-Jährigen nach dem Schlusspfiff zur Brust genommen: "Nach dem Spiel habe ich zu ihm gesagt: 'Du hast Glück, dass du nicht vor mir standest, sonst ...'", wird der Weltmeister-Coach von Sky und Bild zitiert.

Weshalb Koundé die Ketten getragen hat, konnte Deschamps nicht beantworten. "Ich weiß nicht, was es mit dieser Kette auf sich hat. Ich weiß, dass er ein bisschen abergläubisch ist, er hat sie im Training auch an. Aber ich kenne die Bedeutung nicht", so der Coach. Ungeachtet des Ärgers um Koundé können die Franzosen zumindest sportlich zufrieden sein. Durch den Sieg gegen Polen steht der Titelverteidiger in der Runde der letzten Acht des Turniers im Wüstenstaat. Dort trifft Frankreich am Samstag auf England (20 Uhr).