Die französische Nationalmannschaft stürzte nach dem Elfmeterschießen im WM-Finale gegen Argentinien (2:4 im Elfmeterschießen) ins Tal der Tränen. Weil Kingsley Coman und Aurelien Tchouameni mit ihren Versuchen vom Elfmeterpunkt scheiterten, verpassten die Franzosen die angestrebte Titelverteidigung und mussten stattdessen Lionel Messi und Co. beim Jubeln zugucken. Dementsprechend groß war die Enttäuschung – vor allem über die eigene Leistung. "Leider haben wir in diesem Finale nur reagiert. Es war fast wie ein Boxkampf", stellte Kapitän und Torwart Hugo Lloris nach der Partie fest und fügte an: "Das einzige, was wir uns vorwerfen müssen, ist, dass wir die erste Halbzeit komplett verpennt haben."
In der Tat ließen sich die favorisierten Franzosen im ersten Durchgang von spielfreudigen Argentiniern völlig überrumpeln und gerieten durch Tore von Superstar Lionel Messi (23., Foulelfmeter) und Angel di Maria (36.) schnell ins Hintertreffen. Erst in der Schlussphase stemmte sich der Weltmeister von 2018 so richtig gegen die drohende Pleite und schaffte es dank eines Doppelpacks von Kylian Mbappé (80., Foulelfmeter und 82.) immerhin noch in die Verlängerung. Dort ging das Spektakel weiter: Erst brachte Messi die Albiceleste wieder in Führung (109.), ehe Mbappé mit seinem dritten Treffer für den erneuten Ausgleich sorgte (118., Handelfmeter). Im Elfmeterschießen versagten den Franzosen dann die Nerven. "Es ist grausam, auf der falschen Seite zu stehen", befand Lloris.
Sein Trainer Didier Deschamps, der seine Zukunft im Anschluss ans Finale offenließ, analysierte die Geschehnisse derweil etwas sachlicher. Frankreich habe "in den ersten 70 Minuten gegen einen sehr dynamischen und aggressiven Gegner gespielt", lobte der 54-Jährige. Und weiter: "Ich muss wirklich Argentinien gratulieren, weil sie eine große Qualität gezeigt haben."
Trotz der großen Enttäuschung hatte Deschamps aber auch lobende Worte für seine eigene Mannschaft übrig. Vor allem die Art und Weise, wie Frankreich nach dem 0:2-Rückstand zurückgekommen ist, habe ihm imponiert. "Trotzdem sind wir von den Toten wieder auferstanden, wir sind zurückgekommen. Wir haben dieses großartige Comeback geschafft", so der Frankreich-Coach.
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