Am Ende ist es ganz einfach: Der Gegner habe ein Tor mehr geschossen, das müsse man akzeptieren, sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Eine Analyse, die schon viele große Trainer nach einer Niederlage in einem bedeutenden Spiel knapp formulierten.


Natürlich kann man gegen Schweden verlieren, so bitter das ist. Aber am Ende steht auch die klare Erkenntnis: Das deutsche Team, das nach dem Viertelfinaleinzug bereits vom Finale träumte, ist in dieser Form zu weit weg von der Weltspitze und hat sogar die Olympischen Spiele verpasst.
Bereits in den Gruppenspielen konnten die DFB-Frauen nicht wirklich überzeugen. Aber wen wundert das? Nach einer Zeit unter Trainerin Steffi Jones, in der ein Konzept fehlte, eine Spielidee und am Ende ein verunsichertes Team zurückblieb, kam Stabilisator Horst Hrubesch. Dass er nicht der Mann war, der die DFB-Frauen in die Zukunft führt, war jedoch klar.
Das machen die Spielerinnen der deutschen Nationalmannschaft beruflich
Sieben Monate hatte Voss-Tecklenburg anschließend Zeit für einen Neuaufbau – das war ganz offensichtlich zu wenig. Bis zur EM 2021 in England wird sie nun zeigen müssen, wie ihre Handschrift aussieht, wie sie das Team formt, verändert, wieder erfolgreich macht.
Bei allem Verständnis für die Gründe des Ausscheidens, so ist es dennoch bitter, weil eine große Chance vertan wurde: den Frauenfußball wieder in den Fokus zu rücken. Knapp acht Millionen Menschen sahen das Viertelfinale. So viel Scheinwerferlicht gibt es so schnell nicht wieder.
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