Der SC Freiburg war kurz davor. Beim 0:1 (0:0) im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Juventus Turin verpassten die Breisgauer die Überraschung denkbar knapp – zumal der Ball in der 62. Minute sogar einmal im Tor des Gegners lag. Der Videoschiedsrichter machte dem Sportclub allerdings einen Strich durch die Rechnung. Beim Zustandekommen des Treffers von Lucas Höler war Freiburg-Profi Matthias Ginter der Ball an die Hand gesprungen. Der Treffer wurde zurückgenommen. "Handspiel war es, Absicht natürlich nicht", versuchte sich Ginter im Anschluss am RTL-Mikrofon in Erklärungen.
Die Szene war aus Sicht des Freiburger Leistungsträgers ähnlich undurchsichtig, wie die immer wieder kritisierte Hand-Regel im Profi-Fußball: "Der Juve-Spieler vor mir springt noch hoch, berührt ihn glaub ich noch mit dem Kopf. Und dann springt er halt an die Hand aus einem halben Meter oder so", schilderte Ginter die Aktion aus seiner Perspektive und haderte mit dem Regelwerk, das bei ihm nicht zuletzt aufgrund der neusten Entwicklungen viele Fragezeichen hinterlassen würde. "Er geht schon an die Hand, klar. Aber die Hand ist ja vor dem Körper, nicht irgendwie abgespreizt oder so. Ich check’s eh nicht mehr, deswegen…keine Ahnung."
Freiburg-Trainer Streich: "Grundsätzlich ist alles drin"
Auch Cheftrainer Christian Streich hatte nach dem Schlusspfiff Redebedarf, wandte sich dazu an das Schiedsrichter-Gespann um Referee Anastasios Sidiropoulos aus Griechenland. Im Interview richtete der 57-Jährige den Fokus dann aber auf den sportlichen Auftritt seines Teams. "Die Jungs haben alles gegeben, aber ich bin natürlich immer kritisch. Es war ein schwieriger Gegner, Juve war sehr, sehr präsent. Es war schwer für die Jungs", befand der Coach. Vor dem Rückspiel in der kommenden Woche im eigenen Stadion wähnt Streich den Sportclub in einer ordentlichen Ausgangslage, wenngleich er auch einiges an Verbesserungspotenzial sah. "Grundsätzlich ist alles drin. Jetzt müssen wir die Kräfte sammeln", so Streich.
Auch Ginter sah ein Duell, bei dem "wir gut mithalten konnten." Nun gelte es "ein paar Details zu verbessern", um doch noch den Einzug ins Viertelfinale klarzumachen. Vor dem zweiten Vergleich mit der "Alten Dame" trifft der aktuelle Bundesliga-Fünfte am Sonntag in der Liga auf die TSG Hoffenheim (15.30 Uhr, DAZN). Auch auf Juve wartet ein Heimspiel gegen Sampdoria Genua (Sonntag, 20.45 Uhr, DAZN).
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