2:2-unentschieden endete am Gründonnerstagabend der vorerst letzte (Geheim)-Test in dieser Saison für den FSV 63 Luckenwalde. Das Ende der Meisterschaftsrunde in der Fußball-Regionalliga Nordost ist beschlossen, die Entscheidung haben die Vereine vor anderthalb Wochen getroffen. Es fehlt nur noch der formale Akt. Das endgültige Aus für die Regionalliga-Spielzeit 2020/21 wird auf der Präsidiumssitzung des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) am 16. April besiegelt werden.
Dennoch ist für die Luckenwalder Regionalliga-Fußballer die zweite Corona-Saison nicht ganz gelaufen. Sie sind einer von acht Vereinen, die Chancen auf den diesjährigen Landespokal haben. Wie dieser Wettbewerb fortgesetzt werden soll, ist jedoch offen.
In Bildern: FSV 63 Luckenwalde trennt sich von Unioner U19 2:2.
„Wir wissen es ehrlich gesagt nicht, wie es jetzt weitergeht“, sagte der Luckenwalder Coach Jan Kistenmacher. Er kündigte an: „Wenn eine Lösung in der Landespokal-Frage gefunden ist, wird unser Trainingsplan entsprechend angepasst.“ Alles total auf Null fahren werden die Luckenwalder bis dahin nicht. Es gibt bei ihnen einen Coronaplan. Nach Ostern wird zwei- bis dreimal ein Mannschaftstraining angeboten. Dazu kommen für die Spieler zwei Hausaufgaben. „Damit haben die Jungs schon noch fünfmal in der Woche die Möglichkeit auf sportliche Aktivität“, erklärte Kistenmacher.
Am Gründonnerstagabend stand ein vorerst letztes Testspiel ohne Zuschauer auf dem Programm. Die Begegnung des Luckenwalder Regionalligateams gegen die U19-Vertretung des Bundesligisten 1. FC Union Berlin von Trainer André Vilk war bereits vor dem nun beschlossenen Saisonaus vereinbart worden. Das Spiel im Luckenwalder Seelenbinder-Stadion hielt, was es versprach. Die jungen Unioner bekamen aufgezeigt, was Männerfußball bedeutet. Ihre körperlichen Nachteile glichen die Gäste mit Tempo und einer aggressiven, aber keineswegs unfairen Spielweise aus. Die Luckenwalder hatten es mit einer sehr ballsicheren und taktisch gut ausgebildeten Mannschaft zu tun.
Im ersten Durchgang waren die Jung-Eisernen besser im Spiel. Dennoch hätte Jakob Gesien die Hausherren in der Anfangsviertelstunde nach einem langen Abwurf von FSV-Schlussmann André Thoms in Führung bringen können. In großer Not klärten die Berliner vor der Linie.
Das erste Tor der Partie besorgte Linus Czosnyka in der 29. Minute. Die Luckenwalder Abwehr bekam den Ball zuvor nicht aus dem eigenen Strafraum geklärt. Kurz vor der Pause glich Till Plumpe aus (39.). Er setzte sich nach einem Pass in die Schnittstelle durch und ließ auch Union-Schlussmann Nikolai Kemlein keine Abwehrmöglichkeit.
Im zweiten Abschnitt erhöhten die Hausherren die Schlagzahl. Erfolgreicher waren aber zunächst wieder die Nachwuchsfußballer des 1. FC Union. Auf der rechten Abwehrseite der Luckenwalder wurde der eingewechselte Philipp Kühn vernachlässigt. Fast unbedrängt brachte er die Gäste erneut in Führung (63.). In der Schlussphase der Begegnung tauchte die Kistenmacher-Elf dann öfters gefährlich vor dem Berliner Tor auf. Traf Tim Göth, der am Gründonnerstag zu den auffälligsten Spielern in den FSV-Reihen zählte, in der 83. Minute noch das Außennetz, schlenzte Gesien mit einem Schrägschuss aus gut zwölf Metern sehenswert zum 2:2-Endstand ein (88.).
„Das Ergebnis geht in Ordnung“, urteilte der Luckenwalder Trainer Jan Kistenmacher. „Wir haben gegen eine gute Mannschaft gespielt. Man muss auch mal den Hut ziehen, vor dem, was Union da ausbildet. Das hat mir schon sehr gut gefallen. Man kann natürlich sagen, es sind A-Junioren. Für mich ist es eine U19-Bundesliga-Mannschaft. Das haben sie heute gezeigt“, sagte er. „Unterm Strich können wir mit dem Unentschieden vielleicht sogar besser leben als der Gegner. Über die 90 Minuten betrachtet, hätte es Union verdient gehabt, hier mit noch einem positiveren Ergebnis vom Platz zu gehen.“
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