Die Nachricht über den Saison-Abbruch der Fußball-Regionalliga und den daraus entstehenden möglichen Konsequenzen hat Ingo Kahlisch, Trainer des FSV Optik Rathenow, nicht gut aufgenommen. Denn am Freitag entschied der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV), dass in der Regionalliga die Quotientenregelung Anwendung findet und neben dem Absteiger vom Bischofswerdaer FV auch noch ein zweiter Verein den Schritt in die Fünftklassigkeit antreten könnte.
Optik, dass durch die Quotientenregelung auf den 19. Tabellenplatz gerutscht ist, muss also noch ein wenig zittern. „Wenn drei ostdeutsche Mannschaften aus der 3. Liga absteigen würden, müssten wir runter. Alle Regionalligisten waren gegen die Quotenregel. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, was da entschieden wurde“, ärgert sich Kahlisch über die NOFV-Entscheidung. Ein Abstieg der Rathenower bleibt aber weiterhin sehr unwahrscheinlich, müssten Zwickau, Magdeburg und Halle allesamt in die Regionalliga absteigen.
Optik Rathenow schlägt die U19 des 1. FC Union Berlin mit 2:1
Am Samstag war die Regelung des NOFV aber erst einmal nebensächlich – die Rathenower empfingen die U19 des 1. FC Union Berlin, welche in der Nachwuchs-Bundesliga um Punkte kämpft. Und man sah den Hauptstädtern an, dass sie technisch die ganz feine Klinge schlagen können. Nicht mehr auf Seiten der Rathenower dabei waren Dogukan Sen und Danilo Martschinkowski, welche den Verein berufsbedingt im Sommer verlassen werden. „Mit Danilo habe ich einige Gespräche geführt und wollte ihn auch unbedingt zum Bleiben bewegen, er möchte aber mit seinen Kumpels in Schollene Fußball spielen. Das müssen wir akzeptieren, auch wenn es schade ist“, so Ingo Kahlisch, der am Samstag vor allem vor der Pause einen fahrigen Auftritt seiner Mannschaft sah.
Die Berliner kamen demnach auch zur ersten richtigen Chance, als ein Schuss von Philipp Kühn von Optik-Keeper Lucas Hiemann gerade noch gehalten werden konnte. Auf der Gegenseite zeigten sich die Rathenower sehr effizient. Nach Balleroberung von Kevin Adewumi und einem feinen Pass von Jerome Leroy stand Lucas Will frei und spitzelte den Ball zur 1:0-Führung über die Linie (28.).
Nachwuchskicker verpassen zunächst den Ausgleich
Doch die Gäste zeigten sich davon unbeeindruckt und suchten weiterhin den Weg nach vorne. Nach einem Eckball stand Jan Riecke völlig frei, verpasste mit seinem Kopfball das Rathenower Tor aber knapp. Das letzte Wort in der ersten Halbzeit hatten aber die Gastgeber. Erst nahm Ali Gündogdu eine Flanke sehenswert runter und zwang Gästetorhüter Nikolai Kemlein zu einer Glanzparade, ehe Glodi Zingu nach einer Ecke mit Emil Gustavus den eigenen Mann anköpfte, von wo der Ball hauchzart am Pfosten vorbei trudelte.
„Das Beste zur Halbzeit war noch das Ergebnis. Wir waren in einigen Situationen zu offen. Hinten heraus haben wir es dann aber besser gemacht“, schätzte Ingo Kahlisch ein.



Nach dem Seitenwechsel benötigte sein Team ein wenig, um wieder ins Spiel zu finden. Und die Köpenicker wussten die Rathenower Unachtsamkeiten auch zu nutzen. Einen Schuss von Kühn konnte Direnc Güven, der in der zweiten Halbzeit das Rathenower Tor hütete und einen sehr guten Eindruck hinterließ, zwar noch halten, gegen den Nachschuss von Etienne Nikol war er aber machtlos (50.). Und nur wenigen Sekunden später hatte Nikol Güven bereits umkurvt, traf aber nur den Pfosten. Optik fing sich aber schnell und nach Vorarbeit von Michael Gorbunow war es Jonathan Muiomo, der per Direktabnahme zum 2:1 traf (52.). In der Folge verflachte die Partie. Erst in der Schlussviertelstunde traf Gojko Karupovic den Pfosten und Güven musste gegen Ruben Figueiredo und Niklas Kaus jeweils sein ganzes Können auspacken.
„Gegen einen guten, ordentlichen Gegner war das ein interessantes Spiel mit Höhen und Tiefen. Manko war wieder die Chancenverwertung. Sehr gut war für mich heute Benjamin Wilcke. Kapitän Jerome Leroy hat erstmals seit seiner Verletzung im letzten Sommer 90 Minuten durchgespielt. Na ja, und Lucas Will macht wieder sein Tor. Man hat gesehen, die Jungs brauchen die Spiele. Wir wollen natürlich noch weitere Testpartien absolvieren, es mit unseren jungen Leuten probieren“, resümierte Ingo Kahlisch.
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