Für die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu ist der Traum von einer olympischen Medaille nach dem Reiten so gut wie geplatzt. Die 31-Jährige hatte am Freitag keine Kontrolle über ihr zugelostes Pferd und beendete das Springreiten unter Tränen mit null Punkten. Der Rückstand auf die Medaillenränge vor dem abschließenden Laser Run betrug rund 260 Punkte.
Bis zur vorletzten Disziplin hatte die Berlinerin souverän in Führung gelegen und den Olympia-Sieg angestrebt - nach dem Reiten rutschte sie in der Gesamtwertung auf Platz 31. Schleu weinte schon vor dem Lauf, weil das Pferd Saint Boy bereits im Vorfeld scheute und sie ihren Ritt erst mit Verzögerung antreten konnte - auf dem Parcours wurde es nicht besser. Das Pferd scheute mehrfach, lief teilweise sogar rückwärts, während Schleu die Tränen nur so herunterliefen. Bereits bei der Russin Gulnas Gubaidullina war Saint Boy nicht ins Ziel gekommen. Fünfkampf-Trainerin Kim Raisner stellte mit Blick auf den verkorksten Ritt fest: "Es war einfach unfair." Auch Teamkollegin Rebecca Langrehr büßte einige Plätze ein und lag auf Platz 29.
Erinnerungen an Schöneborn-Ritt in Rio
Für die deutschen Modernen Fünfkämpferinnen ist es nicht der erste misslungene Ritt bei Sommerspielen. Lena Schöneborn beendete in Rio de Janeiro vor fünf Jahren das Springreiten ebenfalls mit null Punkten und rannte anschließend weinend aus dem Stadion.
Insgesamt kämpften in Tokio 36 Frauen um Medaillen. Zu den Disziplinen zählen neben dem Fechten und Schwimmen auch Reiten und der sogenannte Laser Run - ein kombinierter Wettkampf aus Laufen und Schießen mit einer Laserpistole.
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