Eine bewegte Karriere liegt hinter Horst Paul, der seinerzeit einer der besten Torhüter des Kreises Plön war. Im Jahre 2016 hängte der heute 51-Jährige seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel. „Ich glaube sagen zu können, dass ich sehr viel in meiner Zeit als Torhüter, Trainer und Schiedsrichter erlebt habe“, so Paul. 1984 wechselte er als Kreisauswahlkeeper vom kleinen SV Rethwisch in die B-Junioren des Preetzer TSV, der in der höchsten Spielklasse des Landes spielte. Schnell wurde Paul zum Leistungsträger und hielt seiner Mannschaft mit tollen Paraden den Klassenerhalt fest. „Das war schon grandios in der damaligen Landesliga, sich mit Holstein Kiel, dem VfB Lübeck und dem VfR Neumünster messen zu können“, erinnert sich der Malergeselle heute gerne zurück. Zwei weitere Jahre in der A-Jugend (Verbandsliga Schleswig-Holstein, ebenfalls die höchste Spielklasse damals) folgten, ehe der bekennende Bayernfan 1987 in die 1. Herren der Schusterstädter wechselte. „Leider folgte in meinem ersten Herrenjahr unter Trainer Frank Schlichting der Abstieg aus der Landesliga Nord. Aber auch das gehört im Fußball dazu“, gibt Paul zu. Bis zur Saison 1996/97 hielt der Familienvater den Preetzern die Treue. „Es war eine sehr bewegende und prägende Zeit. Unvergessen sind die Kreisderbys gegen Raisdorf, Heikendorf und Klausdorf. Die tollsten Erlebnisse waren aber der 2:1-Sieg im Bezirkspokal vor über 700 Zuschauern gegen die TSG Concordia Schönkirchen und im Jahr darauf das Halbfinale im SH-Pokal gegen den TuS Hoisdorf, mit Spielern wie Elard Ostermann. Zwar haben wir 1:5 verloren, aber es war eine tolle Erfahrung“, so Paul, der heute noch tolle und enge Freundschaften zu ehemaligen Preetzer Weggefährten pflegt.

1996 sagte Paul dann beim Raisdorfer TSV zu, doch beim Preetzer Nachbarschaftsrivalen sollte er nicht lange bleiben. „Nach einer unruhigen Saison beim RTSV mit Trainerwechsel, bekam ich ein Angebot vom TSV Plön. Da ich gerne noch einmal höherklassig spielen wollte, sagte ich beim Landesligisten zu. Es folgten zwei Jahre im Plöner Schiffsthal. „Wir sind in meiner ersten Saison dort abgestiegen, obwohl wir unter Coach Gerd Schimming eine gute Truppe zusammen hatten“, erinnert sich Paul an die Zeit in der Kreisstadt. Zur Saison 1999/2000 zog es den Keeper weiter zum Kreisligisten TSV Wentorf. „Das war ein Freundschaftsdienst für den damaligen Trainer Sven Ortmann, mit dem ich eine Saison in Plön zusammen gespielt habe. Auch hier habe ich viele nette Menschen kennengelernt. Der Zusammenhalt wurde großgeschrieben“, verrät Paul, für den die Kameradschaft immer an erster Stelle stand. „Ich hatte zu meiner Preetzer Zeit eine Anfrage vom damaligen Oberligisten VfR Neumünster, bin aber wegen der tollen Kameradschaft in Preetz geblieben. Das bereue ich keine Sekunde“, gibt Paul zu.

In der Saison 2000/01 folgte der nächste fußballerische Schritt. In einer Nacht- und Nebelaktion wurde Wentorfs Coach Sven Ortmann, nach Differenzen mit dem Vorstand, zur Rückrunde entlassen. „Schon stand ich an der Seitenlinie des Kreisligisten“, grinst Paul, der als Trainer drei Jahre hintereinander den Klassenerhalt mit den Gelb-Schwarzen feiern konnte. „Wir galten oft als Abstiegskandidat bei den sogenannten Fußballexperten, haben es aber immer geschafft, nicht abzusteigen“, erzählt Paul stolz. Doch damit nicht genug. Von 2007 – 2017 war Paul, der mittlerweile in den Altherren des Preetzer TSV kickte, für den TSV Wentorf als Schiedsrichter unterwegs. „Dazu kam ich wie die Jungfrau zum Kinde", weiß Paul heute noch. Bis an die Seitenlinie als Assistent in der Schleswig-Holstein-Liga unter Schiedsrichter Jörn Göttsch schaffte es der ehemalige Schlussmann. Doch rückblickend auf seine Karriere hat Paul, der übrigens als A-Jugendlicher beim Preetzer TSV gegen den Eckernförder SV sein Herrendebüt gab, die schönste Zeit bei den Blau-Weiß-Roten verbracht hat. „Wir waren im Rahmen der Mannschaftsfahrt 1993 in Hongkong und 1996 in den USA. Und viele weitere schöne Touren, die ich alle gar nicht aufzählen kann, waren dabei. Diese Erinnerungen kann mir niemand nehmen“, schwärmt der einstige Klassekeeper.
Eine Anekdote ist dem Vater einer Tochter auch unvergesslich geblieben. „Wir spielten mit dem Preetzer TSV ein Punktspiel beim Suchsdorfer SV. Da wir zahlreiche Verletzte zu beklagen hatten und in der Halbzeit schon wechseln mussten, aber kein Feldspieler mehr zur Verfügung stand, bin ich in der zweiten Halbzeit in den Sturm gerückt und habe das 2:0 markiert. Letztendlich haben wir 2:1 gewonnen“, lacht Paul. Heutzutage zieht es den „Fußballverrückten“ noch immer auf den Fußballplatz. „Ich gucke mit ehemaligen Weggefährten auf den Amateurplätzen zu und fachsimpel gerne mal“, lacht Paul abschließend.