Es wird weiterhin keinen Landesliga-Aufstieg ohne eigenen Nachwuchs geben. Auf dem 46. Verbandstag des Niedersächsischen Fußball-Verbands (NFV) wurde nicht nur Präsident Günter Distelrath für weitere drei Jahre in seinem Amt bestätigt, es wurde auch über einen Antrag von Bezirksligist Germania Bleckenstedt abgestimmt, der allerdings nicht die nötige Zustimmung bekam.
Die Bleckenstedter hatten eine Änderung der Spielordnung beantragt, durch die der Aufstieg in die Landesliga künftig nicht mehr von der sogenannten Unterbau-Regelung abhängig ist. Das hätte bedeutet: Ein Verein würde keine weitere Herren-Mannschaften in einer unteren Leistungsklasse sowie eine Juniorenmannschaft in einer Altersklasse von der A- bis C-Jugend benötigen, um in die Landesliga aufsteigen zu dürfen. Bleckenstedt forderte, dass die Regelung erst ab dem Aufstieg in die Oberliga gilt.



Mörse-Spartenleiter trotz Ablehnung positiv gestimmt
Auch wenn der Antrag nicht von der TSG Mörse kam, hat der Wolfsburger Bezirksligist dennoch ganz genau hingeschaut. Bereits zweimal - zuletzt in der vergangenen Saison - durfte der Klub wegen dieser Regelung nicht aufsteigen. Spartenleiter Stefan Mais war von der Entscheidung des NFV aber nicht überrascht. „Es hatte sich schon angedeutet, dass es nichts wird.“ Trotz der Ablehnung sieht Mais den Antrag von Bleckenstedt positiv. „Der Antrag hat eine Diskussion ins Rollen gebracht, die aber erst einmal ausgiebig zwischen den Vereinen auf Kreis-Ebene geführt werden muss, um vielleicht die nötige Zustimmung bekommen zu können.“ Via Facebook erhielt die TSG Mörse viel Zuspruch, nachdem der Verein dort schrieb, dass die Ablehnung des Antrages von Bleckenstedt "falsch" sei. Ein Facebook-Nutzer antwortete darauf beispielsweise, dass eine höherklassig spielende Mannschaft eben auch ein "Zugpferd für Jugendarbeit" sein könne.
Unterbau-Regelung: Mörse besserte nach
Mörse schaffte derweil auch ohne Zustimmung für den Antrag von Bleckenstedt die Voraussetzungen, um bei einer erneuten sportlichen Qualifikation den Gang in die Landesliga antreten zu dürfen. In der Jugendspielgemeinschaft Heiligendorf/Hattorf/Mörse haben mindestens 15 Spieler einen Pass bei der TSG. „Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, es ging bei Bleckenstedts Antrag aber nicht um uns. Es kann jeden anderen Verein auch treffen“, so Mais. „Ab der C-Jugend, das ist das schwierigste Alter. Manche Spieler haben keine Lust mehr auf Fußball oder wechseln die Schule und suchen sich dort einen neuen Verein.“