21. Januar 2023 / 22:36 Uhr

"Kämpferische Top-Leistung" gegen die Niederlande: DHB-Auswahl stürmt ins Viertelfinale der Handball-WM

"Kämpferische Top-Leistung" gegen die Niederlande: DHB-Auswahl stürmt ins Viertelfinale der Handball-WM

Jens Kürbis
Lübecker Nachrichten
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft steht in der K.o.-Runde der WM.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft steht in der K.o.-Runde der WM. © IMAGO/Mateusz Birecki/Kessler-Sportfotografie (Montage)
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Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat das Viertelfinale bei der WM in Polen und Schweden erreicht. Die DHB-Auswahl zeigte beim Hauptrunden-Spiel am Samstagabend gegen die Niederlande eine überzeugende Vorstellung.

Deutschlands Handballer haben ihre Reifeprüfung bestanden, mit einem 33:26 (15:12)-Sieg über die Niederlande das WM-Viertelfinale vorzeitig erreicht. Fünftes Spiel, fünfter Sieg – die Party geht weiter. Das Ticket für Danzig in der Tasche, geht es jetzt am Montag (20.30 Uhr, ARD) nur noch um den Gruppensieg. "Das war eine kämpferische Top-Leistung. Wir hatten am Ende mehr Körner. Das hat den Ausschlag gegeben", freute sich Torhüter Andreas Wolff. Bundestrainer Alfred Gislason lobte seinen Keeper: "Das war überragend. Ich muss aber auch meinen Innenblock, Julian Köster und Johannes Golla, loben. Das war eine fantastische Leistung."

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In der K.-o.-Runde ist Frankreich oder Spanien der Gegner. „Lieber Spanien. Frankreich ist in diesem Jahr sehr, sehr stark“, hat sich Norwegens Superstar Sander Sagosen schon mal festgelegt. Der Noch-Kieler hatte mit seinem Team zuvor gegen Katar (30:17) "den Job gemacht". Die Deutschen zogen nach.

Doch Sagosen hatte vor dem "Oranje"-Express gewarnt: "Die kommen mit 200 Stundenkilometern aus dem Startblock." So schnell waren die Niederländer um ihren nur 1,72 Meter großen, flinken Spielmacher Luc Steins nicht, aber sie legten zumindest ein 2:0 (3.) vor. Doch Deutschland holte sich die Sicherheit dank einer sehr beweglichen, in der Seitwärtsbewegung die Nahtstellen gut zuschiebenden Abwehr. Und die DHB-Auswahl sammelte die ersten Big Points ein, die Aktionen, die Spiele entscheiden. Torhüter Andreas Wolff kaufte dem bis dato von der Siebenmeterlinie sicheren Magdeburger Kay Smits den ersten Strafwurf ab. Juri Knorr sorgte nach zwölf Minuten für die erste Führung (5:4).

Doch es blieb vor 6250 Zuschauerinnen und Zuschauern ein mühsamer Kampf. Die spielerische Leichtigkeit der vergangenen Partien, sie fehlte. Julian Köster sorgte für Belebung aus dem Rückraum, Juri Knorr ließ mit seinen Pirouetten, seiner Spielführung sein Können immer wieder aufblitzen. Doch immer wieder schlichen sich Fehler in das offensive Spiel ein, die "TeamNL" mit Kontern bestrafte. Knorr und Co. blieben aber in der intensiven Begegnung vorn. Und immer war es der Wolff im DHB-Tor, der zubiss. Zehn Paraden bis zur Pause – überragend. Die gut 3500 deutschen Fans feierten ihn immer wieder mit "Andi, Andi"-Sprechchören. Das Plus zwischen den Pfosten schlug sich auch im Ergebnis nieder (15:11/28.).

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Deutschland setzt sich nach umkämpfter Anfangsphase ab

Die Vorentscheidung fiel nach der Pause: Vorn setzten Knorr, Rechtsaußen Patrick Groetzki und Köster Nadelstiche, hinten vernagelte Wolff seinen Kasten (15 Paraden). Verdient: Er wurde nach der Partie als "Man of the Match" geehrt. Und wenn er mal nicht da war, halfen Pfosten und Latte. Die Deutschen enteilten mit fünf Treffern in Folge so auf 20:12 (39.). "Ole, Ole, Super-Deutschland", schallte es schon frühzeitig von den Rängen. Die Holländer brauchten gegen die deutsche Abwehrwand neun Minuten, um sie erstmals zu durchbrechen. Und auch das nur im Nachfassen nach einem parierten Siebenmeter. Als Knorr zum neunten Mal traf, Deutschland nach 45 Minuten auf acht plus enteilt war, nahm die deutsche Handball-Party ihren Lauf.

"Wir freuen uns riesig. Die Unterstützung von den Rängen war klasse", sagte der Leipziger Luca Witzke, "wir haben die Holländer mit unserer Abwehr zermürbt. Dazu hatten wir mit Andi Wolff noch einen überragenden Torhüter. Die Holländer hatten in der zweiten Halbzeit im Angriff keine Lösungen mehr. Jetzt wollen wir auch den Gruppensieg. Über einen möglichen Viertelfinalgegner machen wir uns keine Gedanken, wir nehmen die Mannschaft, die kommt."

Deutschland-Tore: Knorr 9/6, Groetzki 5, Golla 4, K. Häfner 4, Köster 4, Steinert 2, Weber 2, Kohlbacher 1, Mertens 1, Witzke 1.

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