Adlerflug zeigte anschließend starke Unruhe und verstarb wenig später in der Box, in der auch der Jahrhundertdeckhengst Monsun einst gestanden hatte. In einer Krefelder Klinik wurde die Todesursache festgestellt: Herzinfarkt. „Der offizielle Befund lautet: Ruptur des rechten Herzvorhofs“, erklärt Gestütsleiter Gebhard Apelt. „Adlerflug hatte ein Loch in der Herzkammer.“
Einer der berühmtesten Söhne von Adlerflug ist Iquitos, der zweimalige „Galopper des Jahres“ von der Neuen Bult in Langenhagen. 2010 ersteigerte Walter Buhmann (Gestüt Evershorst) mit seiner Frau einen Adlerflug-Decksprung im Gestüt Harzburg. „Für 5.000 Euro, glaube ich“, erinnert sich Buhmann. Ein Schnäppchen im Vergleich zu heute, zuletzt betrug die Decktaxe 16.000 Euro. Die Buhmanns ließen ihre Stute Irika in Harzburg mit Adlerflug paaren. 2011 kam Iquitos in Evershorst auf die Welt – und startete als Vierjähriger eine der größten Karrieren in Deutschland. Mittlerweile ist er selbst Deckhengst, zunächst im Gestüt Ammerland, neuerdings im Gestüt Graditz.



„Sehr tragisch ist das, er war ja im besten Alter.“
Als Walter Buhmann Montagabend von Adlerflugs Tod erfuhr, war er bestürzt: „Sehr tragisch ist das, er war ja im besten Alter.“ Buhmanns Vorzeigedeckhengst Areion (steht mittlerweile im Gestüt Etzean) ist 26 Jahre alt und bei bester Gesundheit.
Tiefe Trauer auch bei Gregor Baum: Der Bult-Chef ist mit seinem Gestüt Brümmerhof Teil des umfangreichen Adlerflug-Syndikats. Auch die Gestüte Harzburg, Schlenderhan, Görlsdorf und Bona sowie Gregor Vischer sind Besitzer des ehemaligen Topgaloppers gewesen.
Adlerflug startete seine Karriere damals auf der Galopprennbahn in Langenhagen. Auf der Bult gab er im November 2006 sein Lebensdebüt. Im Mai 2007 gewann er die Derbyvorprüfung auf der Bult. Fünf Wochen später flog der Hengst zum Sieg im Deutschen Derby – sein größter Triumph.
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis