04. Mai 2022 / 12:10 Uhr

Gareth Bale und Eden Hazard nur noch Randerscheinungen: Die vergessenen Superstars von Real Madrid

Gareth Bale und Eden Hazard nur noch Randerscheinungen: Die vergessenen Superstars von Real Madrid

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Gareth Bale (l.) und Eden Hazard sind bei Real Madrid auf dem Abstellgleis.
Gareth Bale (l.) und Eden Hazard sind bei Real Madrid auf dem Abstellgleis. © Getty Images (Montage)
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Sie gehörten zu den größten Stars im Weltfußball und sind aktuell nicht mehr als Ergänzungsspieler - wenn auch sehr kostspielige. Gareth Bale und Eden Hazard waren die zwei teuersten Transfers in der Geschichte von Real Madrid. An den jüngsten Erfolgen des Klubs waren sie jedoch kaum beteiligt - so wie auch am Abend in der Champions League gegen Manchester City. 

Beim filmreifen Hinspiel-Spektakel gegen Manchester City in der Champions League vor einer Woche (3:4) spielten zwei Stars, die von Real Madrid mal als Hauptdarsteller verpflichtet worden waren, nicht mal eine Nebenrolle. Während Eden Hazard gar nicht erst mit nach Manchester gereist war, hatte Gareth Bale auf der Ersatzbank immerhin einen Platz in der ersten Reihe.

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216 Millionen Euro kosteten die beiden teuersten Einkäufe der Klub-Geschichte. Reine Ablösesumme. Erfolgsabhängige Nachzahlungen oder Handgelder sind darin ebenso wenig enthalten, wie die fürstlichen Gehälter, die die beiden Superstars früherer Tage kassieren. Laut Medienberichten führt Bale die Gehaltsliste der Königlichen mit einem fürstlichen Jahresgehalt von 39 Mio. Euro an, gefolgt von Hazard mit 25 Mio. Euro. In der laufenden Saison lieferten die beiden Offensivkünstler dafür jeweils ein Pflichtspieltor.

Bale hat bemerkenswerte Erfolgsbilanz bei Real

Zumindest das Salär von Bale wird der Klub ab 1. Juli einsparen. Dann läuft der Vertrag des Walisers aus. Wer Bale jedoch als Missverständnis oder Gescheiterten bezeichnet, tut dem 32-Jährigen mit Blick auf dessen Bilanz bei Real Madrid Unrecht. 18 Titel holte er seit seinem Weltrekord-Wechsel 2013 (Tottenham kassierte 101 Mio. Euro), darunter dreimal die Meisterschaft und viermal die Champions League.

Vor allem in seinen ersten Jahren in Madrid zahlt Bale zurück, schoss wichtige Tore und war Teil des "BBC"-Sturms mit Cristiano Ronaldo und Karim Benzema, das damals mit dem "MSN"-Angriff (Messi, Suarez, Neymar) von FC Barcelona um den Status des besten Offensiv-Trios der Welt stritt. Unvergessen: Bales Turbo-Solo zu Siegtor im Clasico-Finale der Copa del Rey gegen Barca 2014 (2:1) oder sein Fallrückzieher-Tor im Champions-League-Endspiel gegen Liverpool 2018 (3:1).

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Nicht umsonst wurde sein erster Vertrag im Oktober 2016 vorzeitig zu verbesserten Konditionen bis zu diesem Jahr verlängert. Dass Bale plötzlich so aufs Abstellgleis geraten, zwischendurch sogar an Ex-Klub Tottenham zurück verliehen und der Abschied des Spielers von den Klub-Bossen herbeigesehnt werden würde, konnte damals noch keiner ahnen. Und trotzdem wird der Waliser, dessen Marktwert laut dem Portal Transfermarkt.de von seinem Höchststand 90 Mio. Euro (2016) auf aktuell 3 Mio. Euro eingebrochen ist, einer der erfolgreichsten Real-Spieler der letzten zehn Jahre. 173 Torbeteiligungen in 258 Pflichtspielen sprechen für sich.

Hazard verpasste mehr Spiele verletzt als er bestritt

Von so einer Bilanz ist Hazard noch weit entfernt und bis dato der Bezeichnung Missverständnis deutlich näher als sein walisischer Teamkollege. 2019 als Heilsbringer ein Jahr nach dem Abschied von Klub-Ikone Cristiano Ronaldo für die klubinterne Rekordsumme von 115 Mio. Euro vom FC Chelsea geholt, blieb der Belgier bislang fast alles schuldig. An seine Form und Leistungen aus Londoner Zeiten, die ihn zu einem der begehrtesten und damals besten Spieler der Welt gemacht hatten, kam der 31-Jährige in der spanischen Hauptstadt bislang nicht annähernd heran.

Es scheint fast, als laste der 115 Millionen Euro schwere Erwartungsdruck wie Beton auf seinen Schultern. Erschwerend hinzu kommt, dass seine Verletzungsanfälligkeit ihn immer wieder zurückwirft. Seit seinem Wechsel fehlte er in mehr Spielen krankheits- oder verletzungsbedingt (69) als er auf für Real auf dem Feld stand (65). Und wenn er auf dem Feld stand, dann war dies kaum zu bemerken. Gerade einmal sechs Tore und zehn Vorlagen steuerte Hazard zu den Real-Erfolgen der vergangenen drei Jahre bei, in denen Hazards Marktwert von 150 Millionen Euro auf knapp ein Zehntel (16 Millionen) schrumpfte.

Auch am Mittwochabend beim Rückspiel-Showdown gegen ManCity im Santiago Bernabeu (20.30 Uhr/DAZN [Anzeige]) wird Hazard nach einer Operation am Schienbein nicht zum Kader gehören. Und auch in einem möglichen Endspiel - sollten seine Teamkollegen den Einzug ins Finale schaffen - wird er sehr wahrscheinlich nicht zum Protagonisten werden. Zwei Jahre Jahre läuft sein hoch dotierter Vertrag noch. Zwei Jahre, in denen er die Chance hat, dem bislang tragischen Drehbuch noch ein Happy End zu geben.

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