Grimma. Nach vier Niederlagen am Stück steckt der FC Grimma in der Fußball-Oberliga mitten im Abstiegskampf. Umso wichtiger ist die Sonntagspartie gegen den Tabellenvorletzten FSV Martinroda (14 Uhr, Husaren-Sportpark). Entsprechend markige Worte findet Coach Alexander Kunert vor dem Spiel. „Wenn wir fortan nicht konstant punkten, haben wir in der Oberliga nichts verloren. Am Wochenende steht für uns die erste Partie mit Endspiel-Charakter an – dort zählen nichts anderes als drei Punkte.“
„Unser Kader ist sicherlich nicht der Größte“
Ähnlich wie bei den Muldestädtern steht den Mittelthüringern derzeit das Wasser ebenfalls bis zum Hals. Nachdem die jeweiligen Saison-Abbrüche aufgrund der Corona-Pandemie dem FSV zweimal die Oberliga-Zugehörigkeit sicherten, geht es für die Martinrodaer diesmal ums nackte Überleben. Trainer Robin Krüger ist sich natürlich der Schwere der Aufgabe bewusst, doch bleibt der ehemalige Erfurter Coach kämpferisch. „Selbstverständlich ist die Tabellensituation aktuell prekär, doch wir sind nach wie vor im Rennen.“
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Die Gründe für die aktuelle Platzierung der Mittelthüringer umschreibt der junge Coach sehr gewissenhaft. „Unser Kader ist sicherlich nicht der Größte, was auf Strecke natürlich ein Faktor ist. Daher ist es uns bisher nicht gelungen, eine gewisse Konstanz an den Tag zu legen“, sagt Krüger. Für die Auswärtsbegegnung in Grimma rechnet sich der FSV-Trainer derweilen schon etwas aus, auch wenn man personell mit einigen Handicaps auskommen muss. „Schon das Hinspiel in Martinroda war eng und umkämpft, so dass ich denke, dass dies am Sonntag nicht anders sein wird.“
„Es geht einzig um den Grimmaer Verbleib in der Klasse“
Mit ähnlichen personellen Engpässen und fehlender Konstanz kämpft auch der FCG derzeit. „Wir müssen es irgendwie erzwingen und der Spielstil muss am Wochenende auch nicht unbedingt schön aussehen“, so Kunert. „Hauptsache wir haben nach den 90 Minuten ein Ergebnis, was uns weiterhilft.“ Personell entspannt sich die Situation zwar im Vergleich zur Vorwoche etwas, was jedoch nicht dazu führen wird, dass sich automatisch der Schalter umlegt. „Entscheidend werden wiederum solche Grundelemente wie Mut, Leidenschaft, Wille und Zweikampf-Intensität sein. Ich will sehen, dass wir mit voller Vehemenz unser Tor verteidigen und im Spiel nach vorn mit Überzeugung und Spielwitz auftreten.“
Genau diese Eigenschaften waren in den vergangenen Wochen recht rar gesät, doch hat die Elf in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass sie diese Vorgaben auch umsetzen kann. Unterschätzen darf man die Gäste trotz ihrer noch schwierigeren Situation freilich nicht. „Martinroda wird diesen Strohhalm auch ergreifen wollen, zumal ich diese Mannschaft nicht so schlecht einschätze, wir ihr Tabellenstand aktuell ist. Ich erwarte daher, dass sich unsere Truppe über die gesamten 90 Minuten den Hintern aufreißt und an die eigene Stärke glaubt“, erklärt Kunert und legt noch einmal in aller Deutlichkeit nach. „Es geht einzig um den Grimmaer Verbleib in der Klasse. Wer das nun immer noch nicht begriffen hat, dem muss ich die Oberliga-Befähigung strikt absprechen.“
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