Klub-Legende Gerry Ehrmann wehrt sich gegen die Vorwürfe seines ehemaligen Arbeitgebers und droht dem 1. FC Kaiserslautern mit rechtlichen Schritten. "Ich bin geschockt und traurig, dass das jetzt solche Ausmaße angenommen hat", erklärte der 61-Jährige im Gespräch mit Sport1. Der Drittligist hatte die umstrittene Entlassung des langjährigen Torwarttrainers am Montag mit eskalierten Auseinandersetzungen zwischen Ehrmann und Cheftrainer Boris Schommers begründet.



Es sei "mehrfach durch Gerry Ehrmann zu massiven, substantiellen Beleidigungen, Arbeitsverweigerungen und Drohungen gegenüber dem Trainerteam gekommen", hieß es in einer Stellungnahme, die der Klub am Montagabend veröffentlicht hatte. Und weiter: "Diese Vorkommnisse sind dabei unter Zeugen aus dem Trainer- und Betreuerteam passiert sowie dokumentiert und haben in ihren Auswirkungen auch die Mannschaft erreicht. Zum Schutz der betroffenen Personen und für die Gewährung eines zielgerichteten Trainings- und Spielbetriebs sah sich die Vereinsführung zum Handeln gezwungen."
Ehrmann droht Kaiserslautern mit Anwälten
Die schwerwiegenden Vorwürfe möchte sich Ehrmann nicht gefallen lassen. "Ich habe niemanden beleidigt und auch nicht die Arbeit verweigert. Das ist erfunden und erlogen. Noch einmal: Ich habe niemanden beleidigt und niemanden bedroht. Das ist eine absolute Frechheit, was in der Pressemitteilung steht", sagte der frühere Profi Sport1 und drohte Kaiserslautern mit rechtlichen Schritten: "Das lasse ich mir nicht gefallen. Jetzt ist das eine Sache für die Anwälte."
Weidenfeller, Trapp und Co.: Die größten Entdeckungen von Gerry Ehrmann
Zahlreiche Fans und frühere Schützlinge des langjährigen Torwarttrainers, darunter Roman Wiedenfeller oder Tobias Sippel, zeigten ihr Unverständnis mit der Entscheidung des Klubs, den 61-Jährigen zu entlassen. Eine Petition unter dem Titel "Gerry Ehrmann bleibt beim FCK!" erreichte bis Dienstagvormittag bereits über 6500 Unterschriften. Zudem hängten einige Anhänger ein Plakat vor die Geschäftsstelle des Drittligisten mit der Aufschrift: "Ohne Gerry kein FCK!!! Schommers raus! Schämt euch!"
Ehrmann entdeckte Weidenfeller, Trapp und Co.
Ehrmann war 1984 als Profi zum 1. FC Kaiserslautern gekommen und erlebte in seiner aktiven Zeit einige der größten sportlichen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte, darunter zwei Meisterschaften. Seit 1998 arbeitete der frühere Torhüter als Torwarttrainer in der Pfalz und zeichnet sich verantwortlich für die Entdeckung von namhaften Profis wie Roman Weidenfeller, Tim Wiese oder Kevin Trapp.