Der Coup gegen den FC Bayern München war offenbar nur ein Ausreißer: Eine Woche nach dem überraschenden 3:2 gegen den Spitzenreiter ist die Stimmung bei Borussia Mönchengladbach wieder so trist wie zuvor. Zum Auftakt in den 22. Bundesliga-Spieltag lieferten die Rheinländer ein harmloses Auswärtsspiel ab und gingen 0:4 (0:1) bei Mainz 05 unter. Und so musste auch Mittelfeld-Routinier Christoph Kramer nach der Partie erst einmal schlucken: "Nach einem 0:4 hier in Mainz kannst du sagen, was du willst. Das fühlt sich einfach alles Scheiße an. Jedes positive Wort, das man über das Spiel verlieren könnte, fühlt sich falsch an zu sagen", haderte der 32-Jährige bei DAZN.
Bei der Ursachenforschung, warum es in Mainz am Ende so deutlich wurde, boten sich Kramer kurz nach dem Spiel noch keine klaren Antworten: "Man hat ja immer so ein Gefühl im Spiel. Ich muss wirklich sagen, dass ich Spiele gespielt habe, in denen es sich deutlich, deutlich schlechter angefühlt hat, als heute", erklärte Kramer, der sich und den Kollegen durchaus gute Phasen attestierte – und Beistand von Trainer Daniel Farke bekam. "Wir haben richtig gut angefangen. Wir haben das Spiel dominiert und richtig viel Ballbesitz gehabt", befand Farke. "Insgesamt, auch wenn es keiner hören will, haben wir ein sehr ordentliches Auswärtsspiel in der ersten Halbzeit gemacht."
Doch auch der Trainer musste sich mit dem erneuten Rückschlag für sein schon in den vergangenen Wochen immer wieder von der Rolle wirkendes Team beschäftigen. "Wenn du ein Spiel 4:0 verlierst, musst du selbstkritisch sein und über die Dinge reden, die nicht so gut waren. Wir haben zu viele Fehler gemacht heute", ordnete Farke ein. "Fußball ist ein Fehlerspiel. Wir haben heute definitiv zu viele Fehler gemacht."
Besonders mit der Körpersprache seiner Mannschaft hatte der 46-Jährige zu hadern. "Das sind auch so die Punkte: Nach dem Ballverlust die Bereitschaft zu haben, sofort ins Gegenpressing zu gehen. Sofort ein Zeichen zu setzen mit guter Körpersprache. Das hat dann auch gefehlt", kritisierte Farke, der hierin ein zentrales Problem in seinem Kader sieht und auf Verstärkung hofft: "Darüber haben wir ja oft schon gesprochen, dass wir diese Qualität definitiv hinzufügen müssen. Sonst ist es einfach schwierig, dass du diese engen Spiele, wo auch mal ein Momentum gegen dich läuft [...] auf deine Seite ziehst."