Zwei Mal ging Borussia Mönchengladbach in Führung, zwei Mal kam Werder Bremen wieder zurück. Das 2:2 (0:0), mit dem beide Mannschaften am Freitagabend den 25. Bundesliga-Spieltag eröffneten, hinterließ bei den Bremern ein deutlich besseres Gefühl als beim Gastgeber, der seit dem spektakulären Sieg gegen den FC Bayern vor vier Wochen nicht mehr gewinnen kann und punktgleich mit dem SVW auf Rang zehn stagniert - weit hinter den internationalen Startplätzen. Nach dem Gegentor in der 89. Minute waren die Borussen entsprechend bedient. Torhüter Jonas Omlin empfand gegenüber DAZN eine "extreme Unzufriedenheit über diesen Punkt", Trainer Daniel Farke sah eine "gefühlte Niederlage" seiner Mannschaft.
Dabei hatten die Gladbacher durchweg mehr vom Spiel, insbesondere vor dem gegnerischen Tor. "Wir haben unfassbar viele Chancen auf dem Fuß, das Ding klarzumachen", sagte Nationalspieler Jonas Hofmann. Diese nutzten die Fohlen jedoch nur begrenzt. Marcus Thuram traf zwar nach drei torlosen Partien zum 1:0, vergab aber im ersten Durchgang aus kurzer Distanz freistehend vor dem super reagierenden Werder-Keeper Michael Zetterer. Der Franzose, mit immerhin zwölf Treffern bester Schütze seines Teams, hätte "das eine oder andere noch nachlegen" können, stellte auch Farke fest, "aber ich bin froh, dass er getroffen hat". Es war erst Thurams Tor Nummer zwei in diesem Kalenderjahr - vor der WM waren es derer zehn gewesen.
Auch die Gegentore durch Marvin Ducksch - das zweite davon nach dem zwischenzeitlichen 2:1 durch Florian Neuhaus' ersten Saisontreffer - ließen Borussia regelrecht verzweifeln. "Das ist nicht gut von uns verteidigt", bilanzierte Hofmann über das 2:2 kurz vor Schluss und ergänzte: "Natürlich willst du den Sack zumachen. Das Tor darf nie fallen, selbst wenn du den Ball verlierst". Schließlich hatten die Gladbacher trotzdem noch eine Vier-gegen-Zwei-Überzahl, ehe ein simpler Doppelpass von Ducksch mit Sturmpartner Niclas Füllkrug die Abwehr aushebelte. Es sei vor dem Spiel angesprochen worden, dass die beiden SVW-Angreifer ein beinahe blindes Verständnis hätten, monierte Farke, der deshalb das Credo ausgegeben hatte, nicht dem Weg des Balles zu folgen, sondern den Laufwegen von Füllkrug und Ducksch - vergebens. Werder habe die Effizienz an den Tag gelegt, die seiner Mannschaft gefehlt habe, sagte Farke, der über das Remis aber auch bemerkte:" Es ist zumindest ein Punkt, der auch wertvoll sein kann." Auch wenn es sich im Moment nicht gut anfühle.
Gladbach trifft nach der Länderspielpause auf Köln
Nun steht für Borussia nach der Länderspielpause am 2. April das Derby beim 1. FC Köln an, der mit einem Sieg am Wochenende bis auf einen Punkt an die Fohlenelf heranrücken könnte. Für Farke sind neben einem Sieg im Derby aber auch noch andere Aspekte wichtig. Man wolle "den Abwärtstrend der letzten Jahre stoppen" und die Kurve des Vereins "wieder nach oben bringen", so der Ex-Norwich-Trainer. Zunächst aber muss dringend mal wieder ein Erfolgserlebnis her - und das ist nirgends besser möglich als am nächsten Spieltag in der Kölner Arena.
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