Nach den Vorfällen um das Fadenkreuz-Plakat gegen Dietmar Hopp in der Gladbacher Nordkurve hat Bundesligist Borussia Mönchengladbach erste interne Konsequenzen gezogen. "Wir haben entschieden, dass wir den Platz verlassen werden, wenn so etwas noch einmal passiert", sagte Sportdirektor Max Eberl am Donnerstag. Eberl betonte, dass Borussia für Vielfalt und Toleranz stehe und gegen Abgrenzung und Hetzjagd sei. "Dafür steht unser Verein und damit wollen wir ein klares Zeichen setzen", sagte Eberl.



Im Bundesligaspiel gegen 1899 Hoffenheim am vergangenen Samstag (1:1) hatten Zuschauer in der Gladbacher Fankurve mit Beleidigungen und Schmähungen Hoffenheims Mehrheitseigner und Mäzen Hopp attackiert und ein Plakat mit seinem Kopf im Fadenkreuz gezeigt. Bereits im unmittelbaren Nachgang hatte sich Eberl stark verärgert gezeigt. "Wir sind gegen Rassismus und Ausgrenzung und dann müssen 50 Hornochsen so ein Plakat hochhalten. Dafür schäme ich mich", so der 46-Jährige, der die Fans schon während einer von Schiedsrichter Felix Brych verordneten Spielunterbrechung konfrontiert hatte.
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Eberl will die "Zerstörer" finden - Auch Keller äußert sich
"Jetzt geht es darum, die Täter und Mit-Täter zu ermitteln. Das sind Zerstörer, die unserer Fußballkultur schaden, und die müssen wir finden", sagte Eberl. Zudem erwartet den Club eine Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund. "Ich weiß nicht, was auf uns zukommt. Aber wir müssen das Strafmaß akzeptieren", meinte Eberl. Auch DFB-Präsident Fritz Keller verurteilte die Fan-Aktionen scharf, sprach unter anderem von "versteckten Morddrohungen". "Wenn wir das sehen und den Vorfall in Hanau – wissen wir, dass in unserer Gesellschaft etwas nicht stimmt. Hass hat aber nichts, auch gar nichts im Stadion zu suchen", so Keller gegenüber der Bild weiter.