15. August 2020 / 21:09 Uhr

Greifswalder FC: Meisterschaftsfavorit startet mit Unentschieden in die Saison

Greifswalder FC: Meisterschaftsfavorit startet mit Unentschieden in die Saison

Alexander Kruggel
Ostsee-Zeitung
Peterson Appiah (Mitte) brachte den GFC zwar früh in Führung, am Ende Stand gegen Staaken allerdings ein 2:2-Unentschieden.
Peterson Appiah (Mitte) brachte den GFC zwar früh in Führung, am Ende Stand gegen Staaken allerdings ein 2:2-Unentschieden. © Ronald Krumbholz
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Der Saisonauftakt in der Fußball-Oberliga begann für den Greifswalder FC mit einem 2:2-Unentschieden gegen den SC Staaken. Im heimischen Volksstadion hatte sich der GFC bereits in der 14. Minute eine Zwei-Tore-Führung erkämpft, nur um diese im Verlauf des Spiels wieder abzugeben.

Hängende Schultern beim Greifswalder FC, Jubel beim SC Staaken: Am Sonnabend trennten sich beide Teams zum Auftakt der NOFV-Oberliga Nord mit einem 2:2 (2:1)-Unentsschieden in Greifswald. GFC-Chefcoach Roland Kroos hatte sich offensichtlich mehr vom 93-minütigen Saisonbeginn erhofft: „Man kann absolut nicht zufrieden sein“, sagte der 60-Jährige in der anschließenden Pressekonferenz.

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Seitz: „Wir haben dem lieben Gott gedankt“

Ganz anders erlebte Gästetrainer Jeffrey Seitz das Match: „Wir haben in der Kabine dem lieben Gott gedankt, dass der uns am Leben gelassen hat“, so Seitz nach der Partie. Denn dass Staaken mit einem Unentschieden zurück nach Berlin reisen würde, hätte während der ersten Halbzeit wohl niemand geglaubt. Mit dem Anpfiff übten die Gastgeber sofort Druck auf ihre Gegner aus und zogen mit ordentlich Tempo zum Tor, als wollten sie klar machen, wer hier die Hosen anhaben werde. Das Spiel verlagerte sich zusehends in die Hälfte der Hauptstädter, schon in der vierten Minute fiel das 1:0 für den Greifswalder FC.

Peterson Appiah (Mitte) brachte den GFC zwar früh in Führung, am Ende Stand gegen Staaken allerdings ein 2:2-Unentschieden. Zur Galerie
Peterson Appiah (Mitte) brachte den GFC zwar früh in Führung, am Ende Stand gegen Staaken allerdings ein 2:2-Unentschieden. ©

Jovanovic und Rüh treffen zur frühen 2:0-Führung

Zwar scheiterte Velimir Jovanovic im ersten Anlauf noch an Staaken-Keeper Lukas Hesse, der konnte das Spielgerät im Gegenzug allerdings auch nicht sichern. Nutznießer war am Ende Peterson Appiah, der den Ball nur noch die letzten Zentimeter über die Linie streicheln musste. Damit legte der Vize-Torschützenkönig der vergangenen Saison gleich einmal den bisher schnellsten Treffer dieser Spielzeit vor.

In der 14. Minute schien der Sieger beinahe festzustehen: Treffer Nummer Zwei ging auf das Konto von Julian Rüh, der nach einem Eckstoß mit dem linken Fuß einnetzte. Auch in der nächsten Viertelstunde passte bei den Greifswaldern alles, allerdings blieben weitere Chancen von Appiah und Flügel-Flitzer Jannis Farr ungenutzt. Staaken-Coach Seitz hingegen erlebte seine Mannschaft als „ängstlich“. Das Spiel mit dem Ball sei schlecht gewesen und die Pässe zu unpräzise, analysierte er die Leistung seines Teams in der ersten halben Stunde. Kurz vor dem Pausenpfiff tat sich für Ahmad Selman jedoch eine Lücke in der sonst so standhaften Greifswalder Defensive auf. Völlig frei kam der 22-jährige Mittelstürmer zum Zug und ließ Staaken mit dem wichtigen Anschlusstreffer zum 2:1 in die Kabine gehen.

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Staaken trumpft auf, GFC lässt schleifen

Die verließen beide Teams wie ausgewechselt. Nun war es der SC, der in die Hälfte der Gastgeber presste, um diese nicht ins Spiel kommen zu lassen. Beim GFC schlichen sich nach dem Seitentausch hingegen immer mehr Annahmefehler ein, die das Offensivspiel der Boddenkicker lähmten. Es kam, wie es kommen musste: In der 61. Minute erzielte Staaken-Neuzugang Jovis Steinpilz den Ausgleich und die einstige Führung der Gastgeber war vollends verspielt. GFC-Coach Roland Kroos begegnete der Situation mit frischem Personal und nutzte die kürzlich erfolgte Änderung im NOFV-Regelwerk, wonach inzwischen fünf Wechsel gestattet sind, voll aus. Doch weder Luca Klatt, der für Sascha Schünemann kam, noch die beiden Doppel-Wechsel in der 68. und 79. Minute, konnten das Blatt noch zugunsten des GFC wenden.

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„An dem Ergebnis haben wir nur allein Schuld“, sagte Kroos nach dem Abpfiff. In der zweiten Halbzeit habe sein Team den Gegner „regelrecht aufgebaut“. „Wegen der frühen Führung haben wir uns zu sicher gefühlt und wurden am Ende bestraft“, stimmte Kapitän Berger zu. An dieser Einstellung müsse sich bis zum nächsten Spiel gegen den Brandenburger SC Süd etwas ändern, denn das Ziel der Greifswalder sei nach wie vor der Aufstieg in die Regionalliga.

Statistik

Tore: 1:0 Appiah (4.), 2:0 Rüh (13.), 2:1 Selman (37.), 2:2 Steinpilz (61.).GFC: Leu – Berger (68. Selchow), Rüh, Farr, Bütterich, Miyazaki (79. Kröger), Krolikowski, Appiah (79. Memaj), Lösel, Schünemann (63. Klatt), Jovanovic (68. Hahnel).SCS: Hesse – Freiwald, Bremer, Mielke (31. Wartchow, 61. Neumann), Selman, Gigold (61. Gakpeto), Plohmann, Hackbarth, Neumann, Kohlmann, Steinpilz.Schiedsrichter: Riemer (Eisenhüttenstadt).Gelbe Karte: Efräim Gakpeto.Zuschauer: 375.

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