Das Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga nimmt immer mehr Fahrt auf: Im Topspiel am Montagabend hat Greuther Fürth einen späten 2:1 (1:1)-Sieg gegen Holstein Kiel gefeiert und ist nun Tabellenzweiter hinter dem Hamburger SV. Allerdings stehen der HSV, Fürth, Kiel und der VfL Bochum alle bei 42 Punkten. Kiel musste sich am Montag indes ärgern, den Sieg verpasst zu haben. Die Nordlichter spielten Fürth phasenweise an die Wand. Die frühe Führung durch Joshua Mees (3.) konnte Havard Nielsen aber ausgleichen (27.), ehe Alexander Mühling das Spiel dann in der Schlussphase mit einem Eigentor entschied (83.).
Die Kieler legten direkt einen Blitzstart hin: Keine vier Minuten waren gespielt, als Mees das 1:0 erzielte. Nach Flanke von Ex-Fürther Fabian Reese erwischte Mees den Ball vor Maximilian Bauer und ließ Kleeblatt-Keeper Sascha Burchert mit einem tückischen Schuss ins rechte untere Eck keine Chance. Und ohne Mittelfeld-Ass Julian Green, der wegen eines positiven Corona-Tests kurzfristig passen musste, sowie die beiden gesperrten Sebastian Ernst und Paul Seguin tat sich Fürth weiter schwer. Kiel stand kompakt und setzte immer wieder Nadelstiche, wie etwa in der 24. Minute, als Reese per Distanzschuss scheiterte.



Ebenso plötzlich wie das 1:0 folgte dann aber auch der Ausgleich – und wie: Nach Flanke von David Raum wuchtete Havard Nielsen einen Kopfball aus rund zwölf Metern perfekt in den linken Winkel (27.). Das Tor führte allerdings nicht zum Erwachen der Gastgeber. Stattdessen mühte sich Kiel, die Führung wieder herzustellen. Für die Mannschaft von Ole Werner verpassten Reese und Jae-Sung Lee zahlreiche gute Chancen.
Fürth-Trainer Stefan Leitl reagierte zur Pause und brachte Timothy Tillmann für Jamie Leweling. Am Spielgeschehen änderte das aber erst einmal nichts: Nur die Gäste spielten wie ein Aufsteiger. Kiel rannte auf das Fürther Tor an und musste sich zunehmend über die eigene Chancenverwertung grämen. Vor allem Lee kam immer wieder zu besten Gelegenheiten. So schoss er nach rund einer Stunde nach Reese-Flanke frei vor dem Tor knapp über die Latte. Stattdessen kam es dann beinahe, wie es im Fußball so oft kommt: Nach einem Steilpass erzielte Nielsen die vermeintliche Führung für Fürth (67.). Allerdings hatte Dickson Abiama vorher im Abseits gestanden – der Treffer zählte nicht.
Mühlings Eigentor stellt das Spiel auf den Kopf
Die hohe Intensität der ersten Stunde war den Kielern in der Schlussphase nun anzumerken. Fürth spielte nun endlich mit. Und ein Standard sollte doch noch die Entscheidung bringen: Nach einer Ecke wollte Kiels Alexander Mühling klären, köpfte den Ball aber ins eigene Tor (83.). Fürth zog nun mit dem besseren Torverhältnis an den Kielern vorbei, die nur noch Vierter sind. Von der Tabellenspitze grüßt weiter der HSV – die ersten vier Teams haben allerdings allesamt 42 Zähler auf dem Konto. Auf Fürth wartet in der kommenden Woche eine schwierige Aufgabe bei Hannover 96 (Sonntag, 13.30 Uhr), Kiel empfängt Erzgebirge Aue (Samstag, 13 Uhr).